Stiko-Vorsitzender rechnet erst 2022 mit umfassender Corona-Impfung der Bevölkerung

Symbolbild: Spritze mit medizinischem Stoff/Impfung
Symbolbild: Spritze mit medizinischem Stoff/Impfung

Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (Stiko) am Robert Koch-Institut rechnet erst für das Jahr 2022 mit einer umfassenden Impfung der Bevölkerung gegen das Coronavirus. „Auch wenn es bald Impfstoffe gibt, wird die Impfung der gesamten Bevölkerung Ende 2021 meines Erachtens noch nicht abgeschlossen sein“, sagte der Virologe Thomas Mertens den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Donnerstagsausgabe).

Wenn etwa pro Tag 100.000 Menschen geimpft würden – was bereits eine Herausforderung sei – seien 150 Tage nötig, um 15 Millionen Menschen zu impfen, erläuterte Mertens. „Es wird längere Zeit dauern, bis wir durch die Impfung eine spürbare Veränderung des Infektionsgeschehens sehen werden, dass wir sagen können, jetzt kann wieder Ruhe einkehren.“

Mertens rechnet zudem damit, dass es angesichts eines zunächst knappen Impfstoffs Konflikte geben werde: Es werde nicht nur „zu Diskussionen um die gerechte Zuteilung“ kommen. „Es kann auch sein, dass Einzelne, die nicht gleich zum Zuge kommen, dagegen klagen werden“, sagte der Virologe. Mertens zufolge sollen die ethischen Rahmenbedingungen für eine Priorisierung eines möglichen Impfstoffs Anfang nächster Woche veröffentlicht werden.

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