Studie: 300.000 mehr Todesfälle als üblich in USA seit Beginn der Corona-Pandemie

Symbolgrafik: USA mit Viren
Symbolgrafik: USA mit Viren

Durch das neuartige Coronavirus sind in den USA nach offiziellen Angaben bislang rund 220.000 Menschen ums Leben gekommen, laut einer Studie verursachte die Pandemie aber womöglich noch deutlich mehr Opfer. Seit Ende Januar seien in den Vereinigten Staaten 299.028 mehr Menschen gestorben als üblich, heißt es in der am Dienstag veröffentlichen Untersuchung der US-Gesundheitsbehörde CDC. Davon seien 198.081 und damit zwei Drittel der Fälle direkt auf Covid-19 zurückzuführen.

Die Zahl der Todesfälle, die durch Herz-Kreislauferkrankungen, Alzheimer und andere Formen von Demenz sowie Atemwegserkrankungen verursacht wurden, nahm im gleichen Zeitraum laut CDC ebenfalls zu. Einige dieser mehr als 100.000 zusätzlichen Todesfälle könnten der Studie zufolge aber falsch klassifiziert worden sein; sie müssten womöglich ebenfalls auf die Corona-Pandemie zurückgeführt werden. Die Studienautoren erklären die Übersterblichkeit auch dadurch, dass der Zugang zur Gesundheitsversorgung wegen der Pandemie eingeschränkt war. 

Als Übersterblichkeit wird eine im Vergleich zu anderen Zeiträumen oder Erwartungswerten erhöhte Sterberate bezeichnet. Die Studie verglich den Zeitraum von Ende Januar 2020 bis zum 3. Oktober 2020 mit den durchschnittlichen wöchentlichen Todeszahlen zwischen 2015 und 2019.

Die höchste Übersterblichkeit, beinahe 95.000 Todesfälle, wurde laut der Studie in der Altersgruppe der 75- bis 84-Jährigen registriert. Die Altersgruppe der 25- bis 44-Jährigen allerdings verzeichnete mit 26,5 Prozent den größten Anstieg der Übersterblichkeitsrate.

Die Bevölkerungsgruppen in den USA sind der Studie zufolge bisher unterschiedlich stark von der Corona-Pandemie betroffen: Die Übersterblichkeitsrate bei Latinos und Schwarzen nahm jeweils um etwa 54 und 33 Prozent zu; die Todesfälle unter asiatisch-stämmigen US-Amerikanern erhöhte sich um etwa 37 Prozent. Dagegen ist die Übersterblichkeitsrate unter Weißen nur um etwa zwölf Prozent gestiegen.

Laut der Johns Hopkins University sind bisher in den USA mehr als 220.000 Menschen an dem neuartigen Coronavirus gestorben. 

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