US-Präsident Donald Trump hat einer Studie zufolge wie kein zweiter zur Verbreitung von Falschinformationen über das Coronavirus beigetragen. Zu diesem Schluss kommen Wissenschaftler der US-Universität Cornell nach der Auswertung von 38 Millionen englischsprachigen Medienartikeln aus aller Welt. In mehr als 522.000 dieser Artikel, die zwischen dem 1. Januar und dem 26. Mai veröffentlicht wurden, wurden demnach falsche Informationen verbreitet.
In mehr als der Hälfte der „Fake News“-Fälle ging es um angebliche „Wundermittel“ im Kampf gegen das Coronavirus. Den Studienautoren zufolge gab es besonders viele Artikel, nachdem Trump im April angeregt hatte, das Virus durch das Spritzen von Desinfektionsmitteln zu bekämpfen. Ähnliche Anstiege von Medienberichten verzeichneten die Forscher, wenn der US-Präsident Medikamente wie das Malaria-Mittel Hydroxychloroquin anpries, dessen Wirksamkeit gegen das Coronavirus nicht erwiesen ist.
Trump habe deswegen wahrscheinlich mehr als jeder andere zur Verbreitung von Falschnachrichten über das Virus und die Pandemie beigetragen, urteilen die Autoren. Studienleiterin Sara Evanega machte deutlich, warum die Verbreitung von Falschinformationen so gefährlich ist: „Wenn Menschen durch unwissenschaftliche und unbegründete Behauptungen über diese Krankheit in die Irre geführt werden, ist womöglich die Wahrscheinlichkeit geringer, dass sie sich an offizielle Richtlinien halten.“ Sie würden dadurch zur Verbreitung des Virus beitragen.
Die Wissenschaftler unterschieden zwischen insgesamt elf Kategorien von Falschinformationen. Neben „Wundermitteln“ ging es unter anderem um die Behauptung, die Pandemie sei ausgelöst worden, um eine „neue Weltordnung“ zu schaffen, oder um die Verschwörungstheorie, das Virus sei in einem Labor in der chinesischen Stadt Wuhan als Bio-Waffe entworfen worden. Häufig stießen die Forscher auch auf Artikel, wonach die Pandemie mit G5-Sendemasten zusammenhängt.