Angesichts bundesweit steigender Corona-Infektionszahlen ist in den kommenden Monaten erneut eine telefonische Krankschreibung möglich. Ab diesem Montag können – vorerst befristet bis zum Jahresende – Patienten mit leichten Atemwegserkrankungen telefonisch bis zu sieben Kalendertage krankgeschrieben werden.
Die niedergelassenen Ärzte müssen sich dabei persönlich vom Zustand der Patienten durch eine eingehende telefonische Befragung überzeugen. Eine einmalige Verlängerung der Krankschreibung kann telefonisch für weitere sieben Tage erfolgen.
Die Sonderregelung hatte am Donnerstag der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) angesichts der bevorstehenden Erkältungs- und Grippesaison beschlossen. „Wir haben aktuell eine sich beschleunigende Infektionsdynamik mit dem Covid-19-Virus, zeitgleich aber auch vermehrt grippale Infekte“, erklärte Josef Hecken, unparteiischer Vorsitzender des G-BA. „Diese parallele Entwicklung ist besorgniserregend.“
„Wenn wir in dieser ernsten Situation eines nicht brauchen, sind es volle Wartezimmer“, erklärte Hecken. Allein durch mögliche Kontakte auf dem Weg in die Praxis oder beim Warten in geschlossenen Räumen steige das Ansteckungsrisiko. Die Erfahrungen aus dem Frühjahr mit der telefonischen Krankschreibung hätten gezeigt, wie umsichtig Versicherte damit umgingen.
Der Gemeinsame Bundesausschuss will rechtzeitig vor Jahresende über eine mögliche Verlängerung der Sonderregelung beraten. Bereits von März bis Ende Mai war eine telefonische Krankschreibung bundesweit möglich.