US-Handelsdefizit erreicht im August höchsten Stand seit 2008

Symbolbild: Container
Symbolbild: Container

Das Handelsdefizit der USA hat im August den höchsten Stand seit mehr als zwölf Jahren erreicht. Die Importe stiegen im Vormonatsvergleich um 3,2 Prozent auf 239 Milliarden Dollar (203 Milliarden Euro), die Exporte kletterten um 2,2 Prozent auf 171,9 Milliarden Dollar, wie das Handelsministerium in Washington am Dienstag mitteilte. Damit stieg das Defizit im August um fast sechs Prozent auf 67,1 Milliarden Dollar. 

Eingeführt wurden vor allem Konsumgüter, Vorleistungsgüter für die Pharmabranche und Autos. Ausgeführt wurden im August vor allem Industriemaschinen und landwirtschaftliche Produkte – allein der Verkauf von Soja ins Ausland stieg im Vergleich zum Juli um eine Milliarde Dollar. Im Vorjahresvergleich lagen die Ausfuhren wegen der Corona-Krise aber 17,6 Prozent niedriger, die Einfuhren lagen 13,1 Prozent unter dem Wert von August 2019. 

Das Defizit im Handel mit China verringerte sich vor allem wegen gestiegener Exporte aus den USA in die Volksrepublik. Im Handel mit Deutschland und Japan dagegen nahm das Defizit zu. 

Das Handelsdefizit hatte im Juli schon um 19 Prozent im Vormonatsvergleich zugenommen. Das Defizit im August ist laut Oxford Economics aber das größte seit 2008 und das drittgrößte seit Beginn der Messungen. 

Das US-Handelsdefizit ist Präsident Donald Trump ein Dorn im Auge. Er hatte im Januar nach einem fast zweijährigen Handelsstreit mit China ein Abkommen erreicht, in dem sich Peking zu deutlich mehr Importen aus den USA verpflichtet. Allerdings wurden die Effekte dieses Abkommens durch die Coronavirus-Pandemie ausradiert.

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