Waldbrand in Neuseeland zerstört Dorf nahezu vollständig

Symbolbild: Waldbrand
Symbolbild: Waldbrand

Bei einem verheerenden Waldbrand ist in Neuseeland ein Dorf größtenteils zerstört worden. In der kleinen Gemeinde Lake Ohau im Bezirk Waitaki auf der Südinsel brannten Dutzende Häuser nieder, wie Waitakis Bürgermeister Gary Kircher am Montag sagte. Es sei ein „kleines Wunder“, dass niemand verletzt worden sei. Ein Experte der University of Auckland warnte angesichts des Klimawandels vor einer Zunahme solcher Feuer.

„Wir gehen davon aus, dass die Mehrheit der 60 oder 70 Häuser dort zerstört wurde“, sagte Bürgermeister Kircher dem Sender Radio New Zealand. Immerhin seien aber keine Menschen zu Schaden gekommen. „Wenn noch 15 bis 20 Minuten vergangen wären, wäre die Sache anders ausgegangen.“ Laut Feuerwehr brannte eine Fläche von 4600 Hektar nieder.

Am frühen Morgen hätten sich die Flammen dem kleinen Dorf bereits gefährlich genähert, sagte Kircher. Ein Dorfbewohner sei vom Bellen seines Hundes aufgewacht und habe eine „orangefarbene Wand“ vor sich gehabt, als er seine Haustür geöffnet habe.

Der Mann habe daraufhin den zentralen Feueralarm im Ort aktiviert und damit alle anderen Bewohner geweckt. „Es gibt schon einige beängstigende Geschichten darüber, wie nah das Ganze einem absoluten Desaster mit Todesopfern gekommen ist“, sagte Kircher.

Nach Angaben der Feuerwehr war der Waldbrand in einem Gebirgswald entstanden und durch starke Winde angefacht worden. Zunächst war es den Feuerwehrleuten demnach nicht gelungen, den Brand unter Kontrolle zu bringen. An den Löscharbeiten waren neun Feuerwehr-Einheiten und elf Hubschrauber beteiligt. Da leichter Regen für das Gebiet vorhergesagt wurde, bestand Hoffnung, dass der Brand bis Dienstagabend (Ortszeit) unter Kontrolle gebracht wird.

Bis Montag konnte die Feuerwehr die Flammen so weit zurückdrängen, dass Bewohner kurzzeitig zur Begutachtung der Schäden an ihrem Besitz zurückkehren durften. Zivilschutzminister Peeni Henare, der die Dorfbewohner begleitete, berichtete, er habe niedergebrannte Häuser und verkohlte Autos gesehen. „Der Begriff, der zur Beschreibung der Lage verwendet wurde, ist Kriegsgebiet“, sagte der Minister vor Reportern. 

Waldbrände kommen zu dieser Jahreszeit auf Neuseelands Südinsel häufig vor. Das Ausmaß des Feuers in Ohau ist allerdings ungewöhnlich. 

Der Umweltexperte George Perry von der University of Auckland sagte der Nachrichtenagentur AFP, es sei schwierig, ein einzelnes Ereignis wie den Brand in Lake Ohau auf den Klimawandel zurückzuführen. Allerdings habe es in Neuseeland in den vergangenen Jahren mehr Waldbrände gegeben als zuvor üblich. Das Land habe „mehr solcher Ereignisse durch den Klimawandel zu erwarten, da es wärmer und trockener wird und wir mehr Dürren erleben“, warnte der Experte.

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