YouTube verschärft Vorgehen gegen QAnon-Verschwörungstheoriker

Symbolbild: QAnon - Bild: vpnsrus.com/CC BY 2.0
Symbolbild: QAnon - Bild: vpnsrus.com/CC BY 2.0

Weniger als drei Wochen vor der US-Präsidentschaftswahl verschärft auch die Videoplattform YouTube ihr Vorgehen gegen die QAnon-Bewegung, die Verschwörungstheorien verbreitet und US-Präsident Donald Trump unterstützt. YouTube werde seine Richtlinien ausweiten, um Inhalte zu verbieten, bei denen einzelne Menschen oder Gruppen Ziel von Verschwörungstheorien werden, erklärte das Unternehmen am Donnerstag. Vor wenigen Tagen waren bereits die Online-Netzwerke Facebook und Instagram gegen QAnon vorgegangen.  

„Zehntausende von QAnon-Videos“ seien bereits entfernt worden, erklärte Youtube. Zudem seien von der Bewegung genutzte Kanäle eingestellt worden, darunter solche, die ausdrücklich mit Gewalt drohen oder die Existenz von Gewalttaten leugnen. 

Die QAnon-Bewegung verbreitet die Behauptung, dass die USA von einer kriminellen und satanistischen Organisation beherrscht würden, der etwa die früheren Präsidenten Bill Clinton und Barack Obama, der Milliardär George Soros sowie diverse Hollywoodstars angehören sollen. Viele QAnon-Botschaften haben antisemitischen und rechtsradikalen Charakter.

Ausgangspunkt der Bewegung war ein anonymer Internet-Beitrag im Jahr 2017, bei dem es um angebliche bizarre Riten von Kinderschändern und politische Verschwörungen ging. Seither fand die Bewegung immer mehr Anhänger, inzwischen auch in Deutschland, wo das QAnon-Symbol bei Demonstrationen gegen die Corona-Beschränkungen auftaucht. Viele Anhänger der Bewegung vertreten die durch keine Tatsachen belegte Überzeugung, das Coronavirus sei eine Verschwörung, um Menschen durch Einsatz von Impfungen und 5G-Handytechnologie zu unterwerfen.

Die US-Bundespolizei FBI warnte im vergangenen Jahr, QAnon sei eine Bewegung, die „sowohl Gruppen als auch einzelne Extremisten zu kriminellen oder gewalttätigen Aktionen“ treiben könne. Unter den QAnon-Anhängern sind viele Trump-Unterstützer. Der US-Präsident hatte im August gesagt, er wisse nicht viel über QAnon. Die Anhänger der Bewegung seien aber „Leute, die unser Land lieben“. 

In den USA und anderen Ländern hat in den vergangenen Monaten der Druck auf die Betreiber der großen Onlinenetzwerke stark zugenommen, gegen Hassbotschaften und Falschinformationen vorzugehen. Angesichts der Präsidentschaftswahl am 3. November wird die Debatte über derartige Onlinebotschaften besonders intensiv geführt. Facebook und andere Internet-Unternehmen ergriffen in den vergangenen Monaten bereits diverse Maßnahmen gegen aufwiegelnde, manipulative und irreführende Botschaften auf ihren Seiten. 

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