In zwei unterschiedlichen Ermittlungskomplexen sind Polizei und Staatsanwaltschaft am Dienstag mit groß angelegten Razzien gegen die Drogenszene vorgegangen. Bei einem von der Staatsanwaltschaft Bochum geführten Verfahren wurden in fünf Bundesländern insgesamt neun Verdächtige festgenommen, wie die Ermittler mitteilten. Im Zuge eines Verfahrens der Staatsanwaltschaft Köln gegen sechs Beschuldigte nahmen Polizisten vier Menschen fest.
Im Bochumer Verfahren durchsuchten mehr als 500 Polizisten und Staatsanwälte mehr als 20 Objekte in Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Brandenburg, Bremen und Berlin. Die Täter sollen auch mit der Hilfe eines arabischstämmigen Clans auf internationaler Ebene mit Kokain gehandelt haben.
Die Droge soll aus Brasilien nach Bochum gelangt sein, von wo das Kokain dann deutschlandweit verkauft wurde. Die Polizisten beschlagnahmten Bargeld im sechsstelligen Bereich, hochwertigen Schmuck, Goldbarren, Waffen und geringe Mengen Rauschgift.
Das Kölner Verfahren richtet sich gegen sechs Beschuldigte im Alter von 25 bis 56 Jahren, hier wurden während der Razzia zehn Objekte in Köln und Kerpen durchsucht. In einem der durchsuchten Objekte sei ein professionelles Drogenlabor gefunden worden.
Außerdem seien eine Schusswaffe, erhebliche Mengen an Drogen und Bargeld beschlagnahmt worden. Für Vermögen in Höhe von 1,2 Millionen Euro seien Arrestbeschlüsse erwirkt worden. Die Beschuldigten sollen als Bande seit April 2018 über das Darknet große Mengen verschiedener Drogen wie Marihuana, Ecstasy, Haschisch und Amphetamine verkauft haben.