Palästinenserpräsident Mahmud Abbas hat am Dienstag den Tod seines „Freundes“, des palästinensischen Chefunterhändlers Sajeb Erakat, betrauert. Abbas sprach in einer Erklärung von einem „großen Verlust“ für die Palästinenser. Auch das Auswärtige Amt in Berlin würdigte den mit 65 Jahren an den Folgen einer Corona-Infektion verstorbenen Erakat und sprach im Kurzbotschaftendienst Twitter seine Anteilnahme aus.
Abbas teilte mit, es sei ein „Bruder und Freund, der große Kämpfer“ Erakat gestorben. Er kündigte eine dreitägige Staatstrauer an. „Wir sind tieftraurig (…) Palästina fehlt jetzt ein patriotischer Führer, ein großer Kämpfer, der eine entscheidende Rolle beim Hissen der palästinensischen Flagge gespielt hat“, fügte Abbas hinzu und verwies auf Erakats Verdienste in den palästinensischen Verhandlungen mit Israel.
Auch das Auswärtige Amt würdigte Erakats Lebensleistung. Es bezeichnete den Verstorbenen als „Verfechter der palästinensischen Selbstbestimmung“, der trotz kontroverser Debatten „immer auf Verhandlungen mit Israel gesetzt“ habe. Er habe sich „über Jahrzehnte als Chefunterhändler der Palästinenser große Verdienste um den Nahostfriedensprozess erworben“. Erakat habe „Mut und Hoffnung“ bei den diplomatischen Verhandlungen trotz der Krisen in seiner Heimat nie aufgegeben.
Erakat war am Dienstag in Jerusalem nach seiner Corona-Infektion an einer Lungenfibrose gestorben, erklärte das palästinensische Präsidialamt. Der PLO-Generalsekretär gehörte zum inneren Führungszirkel um Abbas. Seit Jahrzehnten war er eine Schlüsselfigur der palästinensischen Politik: Als Chefunterhändler der Palästinenser führte er die Verhandlungen mit der israelischen Seite zur Beilegung des Nahost-Konflikts.