Von den 781.000 Neugeborenen in Deutschland im vergangenen Jahr sind knapp vier Prozent als Mehrlingskinder zur Welt gekommen. Somit kam jedes 27. Neugeborene mit mindestens einem Zwillingsbruder oder -schwester zur Welt, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. 98 Prozent aller Mehrlingsgeburten waren demnach Zwillinge, 256 Mal gab es Drillinge, und fünfmal kamen gleich vier oder mehr Kinder zur Welt.
Das war im Vergleich zu den 80er Jahren ein bedeutender Anstieg um mehr als das Doppelte. Im Jahr 1982 hatte der Anteil an Mehrlingsgeburten noch bei 1,9 Prozent gelegen. Grund für die gestiegene Zahl von Mehrlingsgeburten könnte zum einen die moderne Reproduktionsmedizin sein. Werdenden Müttern können im Rahmen einer künstlichen Befruchtung mehrere Embryonen gleichzeitig eingepflanzt werden.
Eine weitere mögliche Erklärung ist der durchschnittlich immer spätere Zeitpunkt von Schwangerschaften. Nach dem Stand der Wissenschaft steigt die Wahrscheinlichkeit einer Mehrlingsgeburt mit dem Alter der Mutter. 2019 waren 26 Prozent der Mütter von Mehrlingen zwischen 35 und 39 Jahre alt, damit war ihr Anteil in dieser Altersgruppe höher als im Durchschnitt aller Geburten.