Nach dem Waffenstillstand im Kampf um die Kaukasusregion Berg-Karabach hat Aserbaidschan Armenien eine Fristverlängerung zum Abzug aus einer umkämpften angrenzenden Region gewährt. Aus „humanitären“ Gründen räume Aserbaidschan dem Nachbarland zehn Tage zusätzlich ein, um aus der Region Kalbadschar abzuziehen, erklärte ein Sprecher des Präsidialamts in Baku am Sonntag. Ursprünglich hätte Armenien das Gebiet am selben Tag an Aserbaidschan übergeben sollen. Die nun verlängerte Frist läuft bis zum 25. November.
Die verfeindeten Nachbarstaaten Armenien und Aserbaidschan hatten sich am Dienstag unter russischer Vermittlung nach sechswöchigen schweren Kämpfen auf einen Waffenstillstand in der umstrittenen Kaukasusregion Berg-Karabach geeinigt. Das Abkommen sieht vor, dass beide Kriegsparteien jene Gebiete behalten dürfen, in denen sie derzeit die Kontrolle haben – für Armenien bedeutet das große Gebietsverluste. In Armenien löste die Einigung Empörung aus, seit Tagen gibt es Proteste gegen Regierungschef Nikol Paschinjan.