Aus US-Töchtern deutscher Konzerne flossen Millionen in den US-Wahlkampf

Symbolbild: Wahlen in den USA
Symbolbild: Wahlen in den USA

Aus US-Tochterunternehmen deutscher Konzerne sind knapp drei Millionen US-Dollar (gut 2,5 Millionen Euro) in den US-Wahlkampf geflossen. Gut die Hälfte des Geldes (50,2 Prozent) ging dabei laut einem Bericht der Zeitung „Die Welt“ vom Dienstag an die Republikaner von US-Präsident Donald Trump. Bei der Wahl 2016 waren sogar 64 Prozent solcher Spenden an die Republikaner gegangen.

Nach US-Recht sind Wahlkampfspenden nur Einzelpersonen erlaubt. Allerdings gibt es in Unternehmen sogenannte Political Action Committees (PAC), die – häufig gesteuert von leitenden Managern – Spenden der Mitarbeiter einsammeln und zentral weiterleiten. 

Die „Welt“ berief sich auf eine Auswertung amtlicher Datenbanken durch das Center for Responsive Politics mit Sitz in Washington. Nach dessen Auffassung sind die Spenden tatsächlich den Unternehmen zuzuschreiben, da diese deren Weitergabe steuern.

Größte Spender sind dem Bericht zufolge nach dieser Definition die Deutsche Telekom mit 1,065 Millionen Dollar vor BASF (423.250 Dollar), Fresenius Medical Care (413.000 Dollar) und Bayer (313.500 Dollar). Laut „Welt“ ließen diesmal BASF, Continental, Fresenius Medical Care und Siemens anders als vor vier Jahren den Demokraten von Joe Biden mehr Geld zukommen als den Republikanern.

Dagegen hatte die Berliner „tageszeitung“ am Wochenende berichtet, das Geld von Bayer sei zu 58 Prozent an die Republikaner geflossen, insbesondere an Kandidaten für Senat und Repräsentantenhaus. „Das Bayerpac unterstützt Kandidaten, die im Einklang mit den politischen Zielen von Bayer stehen“, zitierte das Blatt dazu einen Konzernsprecher von Bayer.

Unter den Empfängern sind demnach die republikanische Senatorin Joni Ernst sowie der Abgeordnete Blaine Luetkemeyer, die beide behaupteten, es gebe keinen menschengemachten Klimawandel. Die „taz“ verwies auch auf Unterstützung von Trump für Bayer gegen Schadenersatzklagen wegen des umstrittenen Herbizids Glyphosat und für die Wiederzulassung des umstrittenen neuen Wirkstoffs Dicamba, der zuvor in den USA wegen Umweltschädigungen verboten worden war.

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