In Berlin haben Ermittler ein mutmaßliches Netzwerk von Rezeptfälschern und Medikamentenhändlern zerschlagen. Wie die Polizei in der Hauptstadt am Freitag mitteilte, wurden bereits am Donnerstag stadtweit zwölf Objekte durchsucht und ein Haftbefehl vollstreckt. Die Verdächtigen sollen demnach in großem Stil Rezepte gefälscht und sich damit in Apotheken Medikamente verschafft haben, die sie illegal weiterverkauften.
Insgesamt gibt es 14 Beschuldigte. Als Hauptverdächtiger gilt nach Angaben der Beamten ein 27-Jähriger. Gegen ihn wurde bei der Razzia auch der Haftbefehl vollstreckt, er sitzt nun in Untersuchungshaft. Neben Rezeptfälschung und illegalem Arzneitmittelhandel geht es in dem Fall zusätzlich um den Vorwurf des Abrechnungsbetrugs zulasten der Krankenkassen. Die Schadenshöhe liegt bei mehr als 490.000 Euro.
Nach Erkenntnissen der Ermittler sollen die Verdächtigen mindestens 300 Rezepte bei Apotheken eingereicht haben. Bei den Durchsuchungen am Donnerstag wurden unter anderem Medikamente und Drogen, Computer sowie Vermögensgegenstände wie teure Uhren und Geld beschlagnahmt.