Bei ihren Durchsuchungen im Zusammenhang mit dem Einbruch in das Grüne Gewölbe in Dresden haben die Ermittler am Dienstag in Berlin die im vergangenen Jahr entwendeten Juwelen zunächst nicht gefunden. Es gebe „keine Hinweise, dass die Durchsuchungen insoweit erfolgreich gelaufen sind“, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Dresden, Jürgen Schmidt, am Nachmittag vor Journalisten in der sächsischen Hauptstadt.
Der Einsatz sei „natürlich“ auch darauf ausgerichtet gewesen, die Juwelen zu finden, betonte Schmidt. Seinen Angaben nach gab es zunächst aber keine Rückmeldung, dass sie gefunden worden. „Wir sind weiterhin zuversichtlich, dass wir auch die entwendeten Schmuckstücke wiedererlangen können“, fügte er hinzu. Die Razzia laufe auch noch.
Die Ermittler hatten zuvor bei einer Großrazzia drei Verdächtige aus dem kriminellen Berliner Clanmilieu festgenommen, nach zwei weiteren Verdächtigen wurde zudem eine Öffentlichkeitsfahndung eingeleitet. Alle sind nach Angaben der Behörden der einschlägig bekannten Familie Remmo zuzuordnen. Einer der beiden Flüchtlingen war demnach möglicherweise in einem Auto mit Berliner Kennzeichen unterwegs, der Aufenthalt des anderen Manns war unbekannt.
An den Durchsuchungsmaßnahmen in Berlin waren mehr als 1600 Beamte beteiligt, darunter diverse Spezialeinheiten. Schwerpunkt war der Berliner Bezirk Neukölln. Dort wurden Wohnungen, Garagen und Autos durchsucht. Ende November 2019 waren Einbrecher durch ein Fenster in das Grüne Gewölbe im Residenzschloss der sächsischen Hauptstadt eingedrungen. Binnen wenigen Minuten stahlen sie aus einer Vitrine historischen Juwelenschmuck aus dem 18. Jahrhundert von hohem Wert.