Bund und Länder haben sich einem Bericht zufolge auf eine Impfstrategie gegen das Coronavirus verständigt. Der Bund finanziere die Beschaffung des Impfstoffes, die Länder seien für die Organisation zuständig und sollten Impfzentren einrichten, berichteten die Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (Mittwochsausgaben) unter Berufung auf eine Beschlussvorlage der Gesundheitsministerkonferenz.
Die Länder sollen demnach das „notwendige Zubehör zur fachgerechten Durchführung von Impfungen“ beschaffen und finanzieren. Je nach Bedarf sollten die Kassenärztlichen Vereinigungen den Ländern helfen. An den Kosten der Impfzentren werde sich der Bund über die gesetzlichen Krankenkassen beteiligen.
Dem Bericht zufolge soll bundeseinheitlich geregelt werden, welche Bevölkerungsgruppen wann geimpft werden. Pflegeheimbewohner, die zur Risikogruppe gehören und voraussichtlich bevorzugt geimpft werden, sollen demnach nicht in die Zentren kommen müssen – sie sollen stattdessen von den Ärzten besucht werden.
Auch Transport und Lagerung des Impfstoffes sollen laut dem Bericht nach klaren Regeln erfolgen. Bundesweit soll der Impfstoff demnach an 60 Standorte geliefert werden. „Die Standorte werden dem Bund bis zum 10. November abschließend benannt“, zitierten die Zeitungen aus der Beschlussvorlage.
Die hessische Landesregierung bereitet sich bereits auf den Start des Impfprogramms vor. Das Corona-Landeskabinett habe am Dienstag beschlossen, dafür eine Task Force einzurichten, erklärte das hessische Sozialministerium. Diese solle sich „um die Planung und Steuerung der in Zukunft erfolgenden Impfungen gegen das Coronavirus“ kümmern.
„Grundlage der Impfungen ist die nationale Impfstrategie, die derzeit von der Bundesregierung konzipiert wird“, erklärten Sozialminister Kai Klose (Grüne) und Innenminister Peter Beuth (CDU). „Noch gibt es keinen zugelassenen Impfstoff gegen das Virus. Aber die Bundesregierung hat einen Impfstoff in den nächsten Wochen in Aussicht gestellt.“