Bundesanwaltschaft klagt mutmaßliche deutsche IS-Anhängerin an

Gebäude des Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof - Bild: Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof
Gebäude des Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof - Bild: Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof

Die Bundesanwaltschaft hat Anklage gegen eine mutmaßliche deutsche IS-Anhängerin erhoben. Nurten J. soll sich vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf verantworten, wie die Behörde am Mittwoch in Karlsruhe mitteilte. J. wird verdächtigt, als Mitglied der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen zu haben.

Die Verdächtige war im Juli bei ihrer Landung in Frankfurt am Main festgenommen worden. Sie soll 2015 mit ihrer damals dreijährigen Tochter nach Syrien gereist sein, um dem IS beizutreten. In Syrien soll sie nach Vermittlung durch ein „Heiratsbüro“ ein ranghohes IS-Mitglied geheiratet und mit ihrem Mann in Wohnungen gelebt haben, deren rechtmäßige Eigentümer vertrieben wurden.

In der Wohnung soll J. Zugriff auf zwei vollautomatische Sturmgewehre gehabt haben. Zudem soll sie laut Anklage eine halbautomatische Pistole besessen haben. Der Frau wird außerdem zur Last gelegt, eine vom IS versklavte Jesidin als Arbeitskraft in ihrem Haushalt ausgebeutet zu haben.

Nach dem Zusammenbruch der IS-Herrschaft geriet die Frau laut Anklagebehörde mit ihrer Familie in kurdische Gefangenschaft. Danach folgte eine Abschiebehaft in der Türkei. Neben Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung werden ihr Kriegsverbrechen, Verletzung der Fürsorgepflicht und Verstöße gegen das Waffenrecht vorgeworfen.

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