Bundeswahlleiter Georg Thiel ist trotz der Corona-Pandemie dagegen, die Bundestagswahl im nächsten Jahr als reine Briefwahl abzuhalten. „Von einer reinen Briefwahl halte ich wenig“, sagte Thiel den Zeitungen des Redaktionsnetzwerk Deutschland von Mittwoch. „Die Urnenwahl sollte der Regelfall sein.“
Die Briefwahl sei „ein akzeptierter zweiter Weg, bei dem aber immer ein Restrisiko bleibt: Kommt der Stimmzettel auch wirklich an? Hat der Wähler, hat die Wählerin auch selbst gewählt?“, sagte der Bundeswahlleiter. Ihm sei es lieber, wenn Menschen per Brief abstimmen als gar nicht. „Noch lieber ist es mir aber, sie kommen am Wahltag ins Wahllokal.“
Sein Haus und das Bundesinnenministerium würden sich aber jetzt bereits intensiv auf einen steigenden Anteil an Briefwählern vorbereiten, dies erfolge etwa in enger Zusammenarbeit mit der Deutschen Post. „Deshalb bin ich zuversichtlich, dass wir selbst bei einer deutlichen Steigerung der Briefwahlstimmen in der Wahlnacht oder spätesten am nächsten Morgen ein vorläufiges amtliches Endergebnis verkünden können.“