CDU-Politiker Renz als neuer Innenminister Mecklenburg-Vorpommerns vereidigt

Torsten Renz - Bild: Torsten Renz/Collage: Nürnberger Blatt
Torsten Renz - Bild: Torsten Renz/Collage: Nürnberger Blatt

Der CDU-Politiker Torsten Renz hat vor dem Landtag in Schwerin seinen Amtseid als neuer Innenminister Mecklenburg-Vorpommerns abgelegt. Zuvor ernannte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) den 56-Jährigen am Freitag zum neuen Ressortchef. Renz ist Nachfolger seines Parteikollegen Lorenz Caffier, der in der vergangenen Woche wegen eines umstrittenen Waffenkaufs nach 14 Jahren Amtszeit zurücktrat.

Caffier hatte die Waffe Anfang 2018 als privater Jäger bei einem Schießstandbetreiber gekauft, der mit dem rechtsextremem Nordkreuz-Umfeld in Verbindung gebracht wird. Caffier beteuerte allerdings, erst im Mai 2019 habe das Landeskriminalamt Anhaltspunkte für diese Bestrebungen gehabt. Er räumte es als Fehler ein, unmittelbar danach seinen Waffenkauf nicht öffentlich gemacht zu haben. Ihm deshalb eine Nähe zum Nordkreuz-Umfeld andichten zu wollen, sei aber „blanker Unsinn“ und ehrverletzend.

Der frühere Berufsschullehrer Renz wurde 2002 erstmals in den Landtag gewählt. Erst Anfang dieses Jahres stieg er zum Fraktionschef auf, als sein Vorgänger Vincent Kokert sich überraschend aus der Politik verabschiedete. Renz stammt aus Güstrow im Landkreis Rostock, wo er seit vielen Jahren als Kommunalpolitiker aktiv ist. Zu seinem Nachfolger an der Fraktionsspitze wählten die CDU-Parlamentarier bereits am Donnerstag den Abgeordneten Wolfgang Waldmüller. Zum Nachfolger Caffiers als stellvertretender Ministerpräsident bestimmte die CDU indes Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU).

Der Landesvorsitzende der CDU, Michael Sack, hatte kein Interesse, Innenminister zu werden und auf landespolitischen Ebene aktiv zu werden. Der Landrat des Kreises Vorpommern-Greifswald hatte nach seiner Wahl zum Parteichef im August dieses Jahres bekundet, er wolle nach der Landtagswahl 2021 Ministerpräsident werden, und der Posten sei derzeit noch nicht zu vergeben. Laut einer am Dienstag veröffentlichten Meinungsumfrage im Auftrag des Norddeutschen Rundfunks und dreier Regionalzeitungen liegen SPD und CDU derzeit bei 27 Prozent gleichauf. 

Zu Beginn der Landtagssitzung würdigte der Landtag in Schwerin am Freitag den früheren langjährigen Ministerpräsidenten Harald Ringstorff mit einer Schweigeminute. Der SPD-Politiker war in der vergangenen Woche im Alter von 81 Jahren gestorben.

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