CIA und BND kontrollierten Technologien von zweiter Schweizer Verschlüsselungsfirma

Verschlüsselte Nachricht - BIld: Strandholm via Twenty20
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In der Schweiz ist erneut ein Skandal um ausländische Spionageaktivitäten im Zusammenhang mit einer Schweizer Firma für Verschlüsselungstechnik aufgedeckt worden. Wie der Schweizer Sender SRF diese Woche berichtete, soll das Unternehmen Omnisec ausländischen Regierungen manipulierte Technologie geliefert haben, die der US-Geheimdienst CIA und der deutsche Bundesnachrichtendienst (BND) zur Ausspähung nutzte.

Erst im Februar war bekannt geworden, dass Omnisecs Konkurrenz, die Firma Crypto AG, jahrelang unter Kontrolle der beiden Auslandsgeheimdienste stand und Staaten manipulierte Technologie verkauft hatte, um vermeintlich sichere Kommunikation abzufangen. Wie bei der Crypto AG sollen nach Angaben des SRF auch die Produkte von Omnisec US- und deutschen Spionen den Zugang zu Informationen ermöglicht haben, die von den Kunden als sicher erachtet wurden. Omnisec verkaufte Sprach-, Fax- und Datenverschlüsselungsgeräte an Regierungen und Streitkräfte auf der ganzen Welt, bis die Firma vor zwei Jahren den Betrieb einstellte. 

Im Februar war vom ZDF, der „Washington Post“ und dem SRF aufgedeckt worden, dass BND und CIA seit 1970 jeweils zur Hälfte Eigentümer der Firma Crypto AG waren. Der Vorgang bekam die Bezeichnung „Operation Rubikon“. Die Kunden, darunter rund 120 Länder, hätten nicht gewusst, dass BND und CIA die Technik manipulieren ließen. Das Unternehmen war bis zum Beginn dieses Jahrhunderts einer der größten Anbieter für angeblich abhörsichere Kommunikation.

Die größten Abnehmer für die manipulierte Technik waren demnach Saudi-Arabien und der Iran. Jahrzehntelang seien deutsche und US-Stellen über die geheime Regierungskommunikation des Iran informiert gewesen, auch während der Geiselnahme in der US-Botschaft in Teheran 1979. Von den Erkenntnissen der Nachrichtendienste profitierte den Berichten zufolge auch der Schweizer Geheimdienst.

Omnisec aber verkaufte laut SRF manipulierte Produkte auch an Schweizer Bundesbehörden sowie an die größte Bank des Landes, UBS, sowie andere Schweizer Privatunternehmen. Das werfe Fragen der Spionage im eigenen Land auf, sagte Hans-Peter Portman, Abgeordneter der Liberalen Partei FDP dem SRF.

Schweizer Politiker forderten in dem Fall nun eine parlamentarische Untersuchung. Wie könne es so einen Vorgang in einem Land geben, das behaupte, neutral zu sein wie die Schweiz, fragte der Co-Chef der Sozialdemokratischen Partei der Schweiz (SP), Cedric Wermuth, im Interview mit SRF. 

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