Die von der Bundesregierung ins Auge gefassten Beschlüsse für schärfere Corona-Eindämmungsmaßnahmen in Schulen könnten vertagt werden. Das erfuhr die Nachrichtenagentur AFP am Montag aus Verhandlungskreisen vor einem für den Nachmittag geplanten Spitzengespräch zwischen Bund und Ländern. Der Bund hatte unter anderem eine generelle Maskenpflicht in allen Schulen vorgeschlagen.
Den AFP-Informationen zufolge wird beim dem Thema Schule noch über Änderungen an der vom Bundesregierung erstellten Beschlussvorlage diskutiert. Vereinbart werden könnte demnach zwischen Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Ministerpräsidenten, die entsprechenden Empfehlungen am Montag nicht zu beschließen, sondern die Vorschläge des Bundes bis zur kommenden Woche zunächst noch weiter zu prüfen.
Zuvor war eine Beschlussvorlage des Bundes für die Konferenz bekannt geworden. Demnach fordert die Regierung in Berlin eine generelle Maskenpflicht in Schulen in allen Jahrgängen und ein Halbierung der Klassen, also eine Art Wechselschichtsystem für den Unterricht. Zudem soll es strengere Kontaktbeschränkungen und eine allgemeine sofortige Quarantänepflicht für alle Menschen beim Auftreten jeglicher Art von Erkältungssymptomen wie Husten geben.
Aus den Reihen der Länderregierungschefs gab es daraufhin deutliche Kritik. Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) sprach von einem unabgestimmten Vorstoß, der mit Blick auf Kinder, Jugendliche und den Schulbereich „unverhältnismäßig“ sei. Mehrere andere Ministerpräsidenten betonten, sie rechneten am Montag zunächst nicht mit grundlegenden neuen Beschlüssen, sondern wollten zunächst gemeinsam die derzeitige Coronalage bewerten.