In Südtirol hat am Freitag ein Corona-Massentest begonnen. Bis zu 350.000 freiwillige Schnelltests sollen nach Angaben der Gesundheitsbehörden der norditalienischen Provinz dabei helfen, Corona-Infizierte ausfindig machen. Zuletzt hatten die Infektionszahlen in Südtitol demnach „solche Ausmaße angenommen“, dass die Massentests nun als Schlüssel zur Eindämmung der Pandemie gelten.
Ziel der Aktion sei es, in drei Tagen 70 Prozent der Bevölkerung zu testen, erklärten die Behörden. Schon am Freitagmorgen kamen mehr als 24.000 Menschen zum Abstrich; knapp 600 Tests waren positiv.
Die Massentests sollen die geplante Wiedereröffnung von Grundschulen und Kindergärten am Dienstag vorbereiten. Italien vermeldet zurzeit mehr als 35.000 neue Corona-Infektionen pro Tag. Südtirol gilt wegen hoher Infektionszahlen als „rote Zone“.
Italien war das erste Land in Europa, das auf schnelle Antigentests setzte. Die Methode gilt zwar als weniger zuverlässig als die bislang üblichen PCR-Tests, dafür aber als schneller und günstiger. PCR-Tests sind zu fast 100 Prozent sicher, Schnelltests nur zu 80 bis 90 Prozent. In einigen Fällen zeigen sie also ein negatives Ergebnis an, obwohl die Getesteten das Virus bereits in sich tragen.