Neue Sofas, Sessel, Betten und Küchen – die deutschen Verbraucher nutzen die Corona-Krise für eine Neuausstattung ihrer Wohnung. Die deutsche Möbelindustrie meldete am Donnerstag, die Polstermöbelproduzenten hätten ihren Umsatz im September um knapp 18 Prozent im Vorjahresvergleich auf 92 Millionen Euro gesteigert, die Küchenmöbelhersteller um knapp zwölf Prozent auf 560 Millionen Euro. Matratzenhersteller erzielten demnach ein Wachstum von 6,8 Prozent auf 71,8 Millionen Euro.
Insgesamt stieg der Umsatz der auf den privaten Möbelbedarf ausgerichteten Sparten um 5,7 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro, wie der Verband der Deutschen Möbelindustrie (VDM) weiter mitteilte. Die Büro- und Ladenmöbelhersteller dagegen setzten im September mit 352 Millionen Euro 14 Prozent weniger um als im Vorjahresmonat. Über alle Sparten hinweg stand unter dem Strich für die Branche ein Umsatzplus von 0,8 Prozent auf 1,68 Milliarden Euro.
„Dank der hohen Nachfrage der Verbraucher hat sich die deutsche Möbelindustrie über die Sommermonate gut vom Lockdown im Frühjahr erholt“, erklärte VDM-Geschäftsführer Jan Kurth. Die durch den Lockdown verursachten drastischen Umsatzeinbußen im April und Mai habe die Branche mittlerweile „zum größten Teil wieder wettgemacht“. Neben der Mehrwertsteuersenkung habe die Tatsache geholfen, dass die Verbraucher ihre Budgets infolge der eingeschränkten Reise- und Freizeitmöglichkeiten zugunsten der Themen Wohnen und Einrichten umgeschichtet haben. „Ein schön eingerichtetes, gemütliches Zuhause ist in Corona-Zeiten noch wichtiger geworden.“