Wer aus einem internationalen Risikogebiet nach Deutschland einreist, muss sich ab Sonntag vor der Einreise digital anmelden. Dann ersetzt die neue Web-Anwendung „Digitale Einreiseanmeldung“ (DEA) die bisherigen Aussteigekarten in Papierform, wie das Bundesinnenministerium am Freitag mitteilte. Elektronisch registrieren müssen sich alle Einreisende, die sich in den vorangegangenen zehn Tagen in einem Risikogebiet aufgehalten haben. Zugänglich ist die Internetseite unter www.einreiseanmeldung.de.
Mit der Einreiseanmeldung sollen die Gesundheitsämter am Zielort der Einreisenden die notwendigen Informationen erhalten – etwa um kontrollieren zu können, ob die nach landesrechtlichen Regelungen bestehende Quarantänepflicht eingehalten wird, wie das Ministerium weiter mitteilte. Die Daten würden dabei verschlüsselt, ausschließlich dem jeweils zuständigen Gesundheitsamt zugänglich gemacht und 14 Tage nach Einreise automatisch gelöscht.
Die Digitalisierung der Einreiseanmeldungen „entlastet die Gesundheitsämter“, erklärte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). „So können wir besser vermeiden, dass durch Einreisen nach Deutschland neue Infektionsherde entstehen.“ Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) erklärte: „Mit der digitalen Einreiseanmeldung beenden wir endlich die Zettelwirtschaft im Reiseverkehr.“
Die Bundesregierung hatte die Anwendung den Angaben zufolge in nur acht Wochen Entwicklungszeit bereitgestellt. Die größte Herausforderung habe darin bestanden, die über 370 Gesundheitsämter in den Kreisen und kreisfreien Städten technisch miteinander zu vernetzen und eine sichere Datenübermittlung zu ermöglichen.
Das Robert-Koch-Institut stuft derzeit eine ganze Reihe von Ländern und Regionen als Risikogebiete ein, darunter mittlerweile auch ganz Italien.