Erstes Alzheimer-Medikament seit 17 Jahren soll in den USA keine Zulassung erhalten

Symbolbild: Medikament - Bild: Leo via Twenty20
Symbolbild: Medikament - Bild: Leo via Twenty20

Ein US-Expertengremium hat sich gegen die Zulassung von einem neuem Alzheimer-Medikament ausgesprochen. Das Beratungskomitee der US-Arzneimittelbehörde FDA teilte am Freitag mit, dass bisherige Testergebnisse des Medikaments „Aducanumab“ „weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben“ seien. Seit 17 Jahren wurde in den USA kein neues Medikament mehr zur Behandlung von Alzheimer zugelassen.

Die Empfehlung des elfköpfigen Gremiums ist für die Zulassungsbehörde nicht bindend, allerdings richtet sich die FDA häufig danach. Nach stundenlangen Diskussionen votierten zehn Experten gegen die Zulassung, einer enthielt sich. Der Hersteller Biogen könnte nun durch weitere Studien versuchen, die Wirksamkeit von „Aducanumab“ besser zu belegen. Das Medikament soll laut Biogen gegen den kognitiven Verfall der Patienten wirken.

In der Alzheimer-Behandlung gebe es „einen riesigen, dringenden, unerfüllten Bedarf“, sagte Joel Perlmutter, Professor für Neurologie an der Washington University in St. Louis, einer der Experten des Gremiums. Perlmutter begründete die Entscheidung damit, „dass wir, wenn wir etwas mit zu schwachen Testdaten genehmigen, gute und wirksame Behandlungen für viele Jahre hinauszuzögern könnten“.

An der Alzheimer-Krankheit, die häufigste Form der Demenz, sind weltweit 50 Millionen Menschen erkrankt. Sie betrifft in der Regel Menschen ab 65 Jahren. Alzheimer zerstört nach und nach Hirngewebe und raubt den Betroffenen ihre Erinnerungen. Die Krankheit kann dazu führen, dass Patienten desorientiert sind und unfähig, alltägliche Aufgaben zu erledigen.

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