Wegen der Corona-Pandemie haben besonders junge Menschen in der EU vermehrt Schwierigkeiten bei der Jobsuche. Nach Angaben der EU-Statistikbehörde Eurostat vom Mittwoch ist die Beschäftigungsquote von 15- bis 24-Jährigen in der EU spürbar gesunken. Im zweiten Quartal 2020 lag sie 2,1 Prozentpunkte unter dem Wert von Ende 2019. Die Beschäftigungsraten der anderen Altersgruppen sanken demnach ebenfalls, aber deutlich weniger stark.
Breit angelegte Kurzarbeitsprogramme und finanzielle Unterstützung für Unternehmen in vielen EU-Ländern haben laut Eurostat geholfen, „die Auswirkungen der Gesundheitskrise auf die Beschäftigung zu dämpfen“. Dies habe Massenentlassungen möglicherweise begrenzt. Menschen in befristeten Arbeitsverhältnissen und Neulinge auf dem Arbeitsmarkt hätten jedoch deutlich weniger profitiert.
Besonders zu beobachten sei dies in Slowenien und Irland, wo die Beschäftigungsrate junger Menschen zuletzt um mehr als acht beziehungsweise sechs Prozent sank. Ebenfalls starke Einbrüche von jeweils über vier Prozent notierten die EU-Statistiker in Spanien, Finnland, Portugal, Schweden und Estland.
Deutschland verzeichnete Eurostat zufolge als einziges EU-Land einen Anstieg der Beschäftigung junger Menschen. Die Statistiker schränken jedoch ein, dass es aufgrund „technischer Probleme“ bei der Einführung eines neuen statistischen Erfassungssystems in Deutschland Einschränkungen bei der Vergleichbarkeit der diesjährigen Daten mit dem Vorjahr geben könnte.