Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) fordert angesichts steigender Zahlen von häuslicher Gewalt einen besseren Schutz der Opfer. Dazu eigne sich ein bundesgesetzlicher Rechtsanspruch am besten, sagte sie den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Die bestehenden Hilfsangebote sollten auch in der Pandemie erhalten bleiben und verbessert werden.
Die vergangenen Monate hätten deutlich gemacht, „welch große Bedeutung der Zugang zum Frauenunterstützungssystem hat“, um von Gewalt betroffenen Frauen und Kindern auch in Krisenzeiten schnell helfen zu können, sagte Giffey. Durch den Rechtsanspruch könne ein einheitlicher Rahmen für den Zugang zu Hilfen geschaffen werden. Damit dies gelinge, so Giffey, müsse „die Finanzierung des Hilfesystems auf eine sichere Basis gestellt werden“. Bund, Länder und Kommunen seien hier gemeinsam in der Verantwortung.
Giffey stellt am Dienstag (14.00 Uhr) zusammen mit dem Präsidenten des Bundeskriminalamts, Holger Münch, die neue Kriminalstatistik zu Gewalt in Partnerschaften vor. Wie die Zeitungen der Funke-Mediengruppe unter Berufung auf die Statistik berichten, sind im vergangenen Jahr 149 Menschen in Deutschland durch häusliche Gewalt zu Tode gekommen: 117 Frauen und 32 Männer. Insgesamt sei die Zahl der Opfer häuslicher Gewalt im Vergleich zum Vorjahr um über 1000 Fälle auf 141.792 gestiegen.