Forsa-Chef: Verschwörungstheoretiker und Nichtwähler erschweren Umfragen

Symbolgrafik: Umfrage - Bild: andreyyalansky19 via Twenty20
Symbolgrafik: Umfrage - Bild: andreyyalansky19 via Twenty20

Verschwörungstheoretiker und Nichtwähler erschweren nach Einschätzung von Forsa-Chef Manfred Güllner die Arbeit von Demoskopen. „Leute, die zu Verschwörungstheorien neigen, lassen sich nicht befragen – weil sie die Umfrageinstitute als Teil des Establishments ansehen“, sagte Güllner dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Donnerstagsausgaben). „Das sind in den USA die Trump-Wähler und bei uns die AfD-Wähler“, fügte er mit Blick auf die falschen Prognosen zum Wahlausgang in den USA hinzu.

In den USA hatten die Umfragen einen möglicherweise sogar sehr deutlichen Sieg für Joe Biden vorausgesagt – und nicht einen derart knappen Wahlausgang, wie er sich am Mittwoch andeutete. Der Herausforderer von Präsident Donald Trump lag kurz vor der Wahl in landesweiten Umfragen im Schnitt rund zehn Prozentpunkte vorn. 

In Deutschland ist die AfD laut Güllner bei allen seriösen Umfrageinstituten in den Rohdaten unterrepräsentiert. Der Forsa-Chef warnte auch mit Blick auf die USA davor, zu sehr auf Internet-Befragungen zu setzen: „Bei aller Begeisterung für die Online-Welt müssen bei Umfragen gewisse Standards eingehalten werden. Sonst wird es windig.“

Auch bei klassischen Umfragen könne es jedoch Differenzen zwischen Vor-Wahl-Befragungen und Wahlergebnissen geben. „Vor der Wahl werden Stimmungen gemessen. Und Stimmungen sind keine Stimmen“, sagte Güllner. „Da kann es Übereinstimmungen geben, aber es muss nicht sein. Das ist keine neue Entwicklung.“

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