Forscher befürchtet langfristige Schäden für Wirtschaft durch Corona-Pandemie

IFO-Institut - Bild: Carl Steinbeißer / CC BY-SA
IFO-Institut - Bild: Carl Steinbeißer / CC BY-SA

Das Münchner Ifo-Institut hat vor bleibenden Schäden für die Wirtschaft durch die Corona-Krise gewarnt. Das Problem sei die Zurückhaltung bei den Investitionen, erklärte am Donnerstag der stellvertretende Leiter der Ifo-Niederlassung Dresden, Joachim Ragnitz. „Die realen Ausrüstungsinvestitionen haben sich schon im Jahre 2019 äußerst schwach entwickelt. Den Konjunkturprognosen zufolge werden sie noch bis zum Jahr 2022 auf niedrigem Niveau verharren“, schrieb Ragnitz. Dies könne dazu führen, dass nicht genügend neue Arbeitsplätze entstehen.

Die pandemiebedingten Umsatz- und Gewinnausfälle nehmen Unternehmen demnach den Spielraum, notwendige Investitionen in das Sachkapital zu finanzieren. Von den Banken gebe es in dieser Situation ebenfalls wenig Unterstützung. Deren Bereitschaft, Kredite zu gewähren, hänge davon ab, wie viel Eigenkapital der Kreditnehmer zur Verfügung hat. 

Zudem sinke der Investitionsbedarf bei weiterhin nicht ausgelasteten Kapazitäten. Schließlich dämpfe die Unsicherheit über die Erholung nach der Corona-Krise die Investitionsbereitschaft der Unternehmen. Wenn aber weniger investiert werde, bremse dies nicht nur die Modernisierung des Produktionsapparats, sondern auch die Produktivitätsentwicklung und die Zahl neuer Arbeitsplätze.

Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Lage hatte am Mittwoch einen Einbruch der deutschen Wirtschaft in diesem Jahr um 5,1 Prozent prognostiziert. Damit korrigierten sie ihre Vorhersage vom Frühsommer nach oben. Im Juni waren die Forscher noch von einem Rückgang um 6,4 Prozent ausgegangen.

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