Francisco Sagasti als peruanischer Präsident vereidigt

Bild: glomex

Einen Tag nach seiner Wahl durch das Parlament ist der Zentrumspolitiker Francisco Sagasti als neuer Übergangspräsident von Peru vereidigt worden. Der 76-jährige Politiker der Zentrumspartei Morado wurde am Dienstag in einer Sondersitzung des Kongresses in Lima in das Amt eingeführt. Sagasti soll die politische Krise beenden, in der sich das südamerikanische Land seit der Absetzung von Staatschef Martín Vizcarra vor mehr als einer Woche befindet. 

Das Parlament hatte den früheren Weltbank-Beamten Sagasti am Montag zunächst zum Parlamentspräsidenten gewählt. Dieser wird nach der peruanischen Verfassung automatisch Staatsoberhaupt, wenn das Präsidentenamt unbesetzt ist. Sagasti soll nun bis zum Ablauf der Legislaturperiode am 28. Juli 2021 im Amt bleiben. 

Sagasti, der wegen seines grauen Bartes und seiner schlanken Figur den Spitznamen Don Quijote trägt, war 2016 Mitbegründer der Morado-Partei. Diese hatte als einzige nicht für die Absetzung von Martín Vizcarra gestimmt, der vor etwas mehr als einer Woche sein Präsidentenamt abgeben musste. Daraufhin war Parlamentspräsident Manuel Merino zum Interimsstaatschef ernannt worden, verkündete aber nach nur fünf Tagen im Amt seinen Rücktritt.

Vizcarra war aufgrund von Korruptionsvorwürfen abgesetzt worden, die in die Zeit vor seiner Ausübung des Präsidentenamts zurückdatieren. Er hatte das Präsidentenamt vor zweieinhalb Jahren mit dem erklärten Ziel angetreten, die weit verbreitete Korruption in dem südamerikanischen Land zu bekämpfen. 

Der 57-Jährige Vizcarra genoss hohe Zustimmungswerte in der Bevölkerung – woran auch die gegen ihn erhobenen Korruptionsvorwürfe nichts änderten. In der vergangenen Woche gingen tausende Menschen auf die Straßen, um gegen die Absetzung Vizcarras zu protestieren. 

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