Nach Angriffen auf Beamte ist die Polizei in Frankfurt am Main in der Halloween-Nacht mit zahlreichen Kräften im Einsatz gewesen. Zunächst war eine Funkstreife am späten Samstagabend auf der Einkaufsstraße Zeil ohne ersichtlichen Grund mit Steinen, Flaschen und Eiern beworfen worden, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Das Geschehen verlagerte sich demnach zur Hauptwache, wo sich etwa 500 bis 800 Menschen zusammengerottet hatten – ohne die Corona-Regeln einzuhalten.
An der Hauptwache wurden den Angaben zufolge weitere Polizisten mit Flaschen und Eiern beworfen. Die Polizei nahm insgesamt neun Tatverdächtige fest. Acht Verdächtige kamen mangels Haftgründen wieder auf freien Fuß. Ein polizeibekannter 17-Jähriger verbrachte die Nacht dagegen in einer Zelle des Präsidiums und sollte noch am Sonntag dem Haftrichter vorgeführt werden.
Bereits in der Nacht zum Freitag waren in Frankfurt Polizisten angegriffen worden, die eine Auseinandersetzung zwischen zwei Männern schlichten wollten. Die Ermittlungen in diesem Fall führten nun zu einem 18-Jährigen, der einen 27-jährigen Polizeibeamten attackiert haben soll. Der Beamte war nach dem Angriff nicht mehr dienstfähig.
Der Frankfurter Polizeipräsident Gerhard Bereswill nannte es „unerträglich, wenn sich Personen gegen die Polizei spontan zusammenrotten“. „Dass sich Personen zusammentun, um die Kolleginnen und Kollegen massiv tätlich anzugehen und billigend in Kauf nehmen, dass sie eventuell schwere Verletzungen davontragen, verurteile ich auf das Schärfste“, erklärte Bereswill. „Seien Sie gewiss, dieses Verhalten lassen wir uns nicht bieten und werden konsequent dagegen vorgehen.“