Die französischen Skigebiete können in den Weihnachtsferien öffnen, die Skilifte bleiben allerdings geschlossen: Das hat Frankreichs Regierungschef Jean Castex am Donnerstag in einer Pressekonferenz zur geplanten Lockerung der Corona-Auflagen klargestellt. Auch Restaurants und Bars in den Skigebieten bleiben wie überall in Frankreich bis mindestens zum 20. Januar geschlossen.
Damit könne jeder „von der frischen Luft in unseren schönen Bergen profitieren“, sagte Castex. Präsident Emmanuel Macron hatte am Dienstag noch betont, eine Öffnung der Skigebiete an den Feiertagen erscheine ihm „unmöglich“. Frankreich verhandelt derzeit mit Deutschland und anderen EU-Staaten über eine gemeinsame Linie der Alpenländer.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) dringt darauf, bis zum 10. Januar alle europäischen Skigebiete geschlossen zu halten, um neue Corona-Ausbrüche wie in Ischgl zu verhindern. Auch Italien befürwortet dies. Österreich will den Skibetrieb dagegen aufrecht erhalten und nur Après-Ski untersagen.
Daneben kündigte die französische Regierung weitere Finanzhilfen für Restaurantbesitzer an, deren Lokale seit vier Wochen ganz geschlossen sind. 2021 werde „das Jahr der französischen Gastronomie“, versprach Castex. Restaurant- und Barbetreiber haben massive Proteste gegen die fortgesetzte Schließung angekündigt.
Durch den vierwöchigen Lockdown haben sich die Infektionszahlen in Frankreich nach Angaben von Gesundheitsminister Olivier Véran inzwischen denen in Deutschland angenähert. „In Berlin ist die Inzidenz deutlich höher als in Paris“, betonte er sogar.
Das bestätigen auch die Gesundheitsbehörden: Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts liegt die sogenannte Inzidenz – die Zahl der Neuansteckungen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche – im Land Berlin bei über 200, während sie in Paris laut Gesundheitsbehörde zuletzt auf gut 150 sank. Der Warnwert liegt bei 50.