Wie bereits im Frühjahr sollen französische Corona-Patienten nach Deutschland verlegt werden: Dies sei „in den kommenden Tagen geplant“, sagte der Präsident des französischen Krankenhausverbandes FHF, Frédéric Valletoux, am Dienstag in Paris. Er begründete dies mit dem „extrem hohen Druck“ auf die Krankenhäuser vor allem im Norden sowie im Südosten Frankreichs.
Im Frühjahr hatten Nordrhein-Westfalen und andere deutsche Bundesländer insgesamt rund 130 französische Corona-Patienten aufgenommen. Zum Dank lud Frankreichs Präsident Emmanuel Macron Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und mehrere Länder-Ministerpräsidenten zum Nationalfeiertag am 14. Juli nach Paris ein.
Die französische Regierung und Gesundheitsexperten erwarten, dass die Krankenhäuser bis Mitte November wieder an ihre Belastungsgrenzen stoßen. Zuletzt wurden gut 3700 Corona-Intensivpatienten in den öffentlichen Kliniken behandelt. Bis Montagabend wurden dort 416 neue Todesfälle registriert, die Gesamtzahl seit Beginn der Pandemie stieg damit auf 37.435. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen stieg auf einen neuen Höchststand von 52.518.
In Frankreich gilt seit Freitag ein neuer landesweiter Lockdown. In Paris wird nach Angaben der Regierung zusätzlich eine vollständige Ausgangssperre ab 21 Uhr geprüft.