Gegen Gebärmutterhalskrebs lässt sich vorbeugend etwas tun

Illustration Gebärmutterhalskrebs - Bild: eddows via Twenty20
Illustration Gebärmutterhalskrebs - Bild: eddows via Twenty20

Zur Vorbeugung von Gebärmutterhalskrebs gibt es eine wirkungsvolle Maßnahme: Seit einigen Jahren stehen Impfungen zur Verfügung gegen die Humanen Papillomaviren (HPV), den Hauptrisikofaktor für Gebärmutterhalskrebs. In Deutschland wird die HPV-Impfung seit März 2007 für Mädchen empfohlen, seit Juni 2018 gilt die Empfehlung auch für Jungen. 

Empfohlen wird die Impfung im Alter zwischen neun und 14 Jahren, denn es ist entscheidend, dass sie vor ersten sexuellen Kontakten erfolgt. Eine Impfung wirkt nämlich nach einer Infektion mit den darin enthaltenen HPV-Typen nicht mehr. Außerdem haben Studien nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) gezeigt, dass jüngere Mädchen eine bessere Immunantwort nach der HPV-Impfung aufbauen als ältere Mädchen.

In Deutschland sind zwei HPV-Impfstoffe zugelassen: Cervarix und Gardasil, wobei letzterer zusätzlich einen guten Schutz gegen Genitalwarzen bietet. In der Regel werden zwei Impfdosen im Abstand von mindestens fünf Monaten verabreicht. Wird erst ab einem Alter von 15 Jahren geimpft, sind drei Dosen notwendig.

Die Ansteckung mit HPV erfolgt in der Regel über Haut- oder Schleimhautkontakte, beispielsweise über Vagina, After, Schamlippen oder Penis. Humane Papillomaviren können die Zellen der Haut oder der Schleimhaut infizieren. Meistens verursachen sie keine Symptome. Es sind bereits mehr als hundert HPV-Typen bekannt, die je nach Virustyp zu harmlosen Genitalwarzen und auch zu auffälligen Gewebeveränderungen an Gebärmutterhals, Vulva, Penis oder After führen können. 

Im Laufe ihres Lebens infizieren sich etwa 70 Prozent der nicht geimpften, sexuell aktiven Frauen mit HPV. Bei der Mehrheit der Infizierten kommt es aber nicht zu einer Erkrankung. Meistens ist das Immunsystem in der Lage, die Virusinfektion erfolgreich zu bekämpfen, so dass kein bösartiger Tumor entsteht. 

In Deutschland erkrankten laut Zentrum für Krebsregisterdaten des RKI im Jahr 2016 etwa 4380 Frauen an Gebärmutterhalskrebs. Jährlich sterben hierzulande etwa 1590 Frauen an dieser Krebsart.

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