Gewalt in Afghanistan nimmt trotz Friedensgesprächen zu

Symbolbild: Einsatz der Armee - Bild: immi04 via Twenty20
Symbolbild: Einsatz der Armee - Bild: immi04 via Twenty20

Ungeachtet der Friedensgespräche in Afghanistan hat die Gewalt in dem Land neue Ausmaße angenommen. Laut einem am Donnerstag veröffentlichen Bericht der US-Generalinspektion für den Wiederaufbau Afghanistans (Sigar) nahmen Attacken auf afghanische Streitkräfte und Zivilisten in der Zeit von Juli bis September um 50 Prozent gegenüber dem Vorquartal zu. Bei Anschlägen wurden demnach fast 900 Zivilisten getötet, knapp 1700 wurden verletzt.

Der Generalinspekteur nannte die Zahl der Angriffe in seinem vierteljährlichen Bericht an den US-Kongress als „über den saisonalen Normen liegend“. Die Anschläge, die vor allem Provinzhauptstädte und Sicherheitseinrichtungen trafen, könnten die laufenden Friedensverhandlungen gefährden, hieß es.

Im Sommer hatten sich die Konfliktparteien auf zwei vorübergehende Waffenstillstände geeinigt. Mitte September dann begannen Friedensgespräche zwischen der Regierung und den radikalislamischen Taliban. Bisher wurden jedoch kaum Fortschritte erzielt. 

Erst in den vergangenen beiden Wochen waren bei Attacken auf Bildungseinrichtungen in Kabul knapp 50 Menschen getötet worden. Während die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) die Taten für sich reklamierte, schrieb die afghanische Regierung die Anschläge den Taliban zu.

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