Großbritannien und Kanada haben sich auf ein provisorisches Handelsabkommen für die Zeit nach dem Brexit geeinigt. Premierminister Boris Johnson und der kanadische Regierungschef Justin Trudeau erzielten zusammen mit den Handelsministerinnen beider Länder in einer Videokonferenz eine Grundsatzvereinbarung, wie das britische Außenhandelsministerium am Samstag mitteilte.
Demnach sollen ab Januar nächsten Jahres zunächst die Bedingungen des Handelsabkommens zwischen der EU und Kanada (Ceta) übernommen werden. Derzeit beläuft sich der Handel zwischen Großbritannien und Kanada auf 20 Milliarden Pfund (22 Milliarden Euro). Die Übergangsvereinbarung sei die Basis für weitere Verhandlungen über ein neues Handelsabkommen im kommenden Jahr, erklärte das Ministerium weiter.
Die britische Handelsministerin Liz Truss erklärte, die Vereinbarung schaffe „Sicherheit für tausende Jobs“. Britischen Angaben zufolge werden dadurch auch 42 Millionen Pfund an Exportzöllen verhindert, die Großbritannien durch das Ende seiner EU-Mitgliedschaft hätte zahlen müssen.
In den Verhandlungen zwischen der EU und Großbritannien über ein Handelsabkommen nach dem Brexit lässt ein Durchbruch weiter auf sich warten.
Großbritannien war zum 1. Februar aus der EU ausgetreten. Bis Jahresende bleibt es aber noch im EU-Binnenmarkt und der Zollunion. Diese Übergangsphase wollten beide Seiten eigentlich nutzen, um ein Handelsabkommen zu vereinbaren. Die Gespräche kamen aber über Monate kaum voran.