Großteil der Ex-Führung von Wirecard soll vor Untersuchungsausschuss aussagen

Wirecard (über Mehaniq via Twenty20)
Wirecard (über Mehaniq via Twenty20)

Der parlamentarische Untersuchungsausschuss zum Wirecard-Skandal will einem Medienbericht zufolge große Teile der ehemaligen Führungsspitze des mittlerweile insolventen Zahlungsdienstleisters als Zeugen befragen. Auf der Zeugenliste stehen neben Ex-Vorstand Markus Braun die früheren Aufsichtsrätinnen Tina Kleingarn und Susana Quintana sowie die einstigen Aufsichtsratschefs Wulf Matthias und Thomas Eichelmann, wie die „Süddeutsche Zeitung“ in einer Vorabmeldung am Freitag berichtete.

Eingeladen seien zudem zwei weitere Manager. Die Ladungen seien an diesem Freitag abgeschickt worden, damit sei die Frist eingehalten, dass die Geladenen auf dem nächsten U-Ausschuss am 19. November als Zeugen auftreten können. Die Befragung findet öffentlich statt.

Auch der weitere Zeitplan des U-Ausschusses bis Ende des Jahres ist dem Bericht zufolge abgestimmt. Auf der folgenden Sitzung am 26. November soll die Rolle der Wirtschaftsprüfer aufgearbeitet werden. Eingeladen werden sollen vier zuständige Vertreter von Ernst & Young sowie ein Prüfer von KMPG. In der ersten Sitzung im Dezember soll die Rolle der Abschlussprüfer-Aufsicht Apas und des Wirtschaftsministeriums beleuchtet werden. Dazu sind fünf Zeugen vorgesehen. 

Ende Dezember soll die Unterstützung der Bundesregierung für Wirecard in China aufgearbeitet werden. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte sich für den Zahlungsdienstleister eingesetzt.

Der U-Ausschuss soll mögliche Versäumnisse im Umgang der Bundesregierung und ihrer Behörden mit dem Fall Wirecard aufklären. Das Gremium wurde von den Oppositionsfraktionen der Linken, Grünen und FDP beantragt. Er will neben Bundeskanzlerin Merkel auch Finanzminister Olaf Scholz (SPD) und Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) vorladen.

Wirecard hatte Ende Juni Insolvenz angemeldet. Das Unternehmen aus Aschheim bei München soll jahrelang seine Bilanzen gefälscht haben. Insgesamt 1,9 Milliarden Euro, die auf Konten in Asien liegen sollten, sind nicht auffindbar. 

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