Die Grünen haben in ihrem langwierigen Streit um die Homöopathie eine Lösung gefunden. Der Parteitag billigte am Sonntag eine Formulierung, derzufolge nur noch Leistungen von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden sollten, „die medizinisch sinnvoll und gerechtfertigt sind und deren Wirksamkeit wissenschaftlich erwiesen ist“. Damit gehen die Grünen auf Distanz zu Homöopathie als Kassenleistung – auch wenn die umstrittene Heilmethode in dem Text nicht ausdrücklich genannt wird.
Eine noch weitergehende Formulierung, derzufolge Leistungen, deren Wirksamkeit über den Placeboeffekt hinaus nicht wissenschaftlich bewiesen sei, explizit als Kassenleistung ausgeschlossen werden sollten, fand aber keine Mehrheit.
Auch einen Änderungsantrag der Homöopathie-Befürworter, der eine Kostenübernahme ermöglichen sollte, lehnten die Delegierten ab. Die Grünen hatten seit längerem intensiv und kontrovers über diese Frage diskutiert. Bundesgeschäftsführer Michael Kellner sprach vor der Abstimmung von einem „nicht ganz einfachen Prozess“.