Im neu aufgerollten Mordfall der zehnjährigen Martina Möller aus Neukirchen-Vluyn, die im Mai 1986 getötet wurde, hat die Duisburger Mordkommission seit Anfang November über 450 neue Hinweise erhalten. Nachdem der Fall in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY … ungelöst“ ausgestrahlt wurde, seien Hinweise aus dem ganzen Bundesgebiet eingegangen, erklärte die Polizei Duisburg am Montag. Das Team gehe jedem davon nach.
„Die Ausstrahlung bei ‚Aktenzeichen XY‘ und die vielen Hinweise haben die Ermittlungen ein ganzes Stück weitergebracht“, erklärte Arno Eich, Leiter des zuständigen Kriminalkommissariats. Besonders konzentriere sich die Suche nach dem Täter auf den Kreis Wesel und Duisburg. Hinweise aus diesem Bereich seien „von größter Bedeutung“. Die Beweisstücke von damals würden mithilfe neuester wissenschaftlichen Methoden noch einmal auf DNA-Spuren überprüft.
Eine von der Staatsanwaltschaft Kleve ausgesetzte Belohnung für Hinweise auf den Täter wurde laut Polizei „von privater Seite“ auf 25.000 Euro erhöht. „Möglicherweise gibt es noch jemanden, der sich uns jetzt anvertrauen will, der bisher aber geschwiegen hat“, erklärte Eich.
Die zehnjährige Martina Möller war am 20. Mai 1986 aus ihrem Elternhaus in Neukirchen-Vluyn verschwunden. Nach einer großangelegten Suchaktion entdeckte der damals 21-jährige Bruder die Leiche des Mädchens in einem Gebüsch nahe der Autobahn 40. Die Zehnjährige wurde sexuell missbraucht und stranguliert. Trotz zahlreicher Zeugenaussagen konnte der Fall damals nicht aufgeklärt werden.