Der Paul-Spiegel-Preis für Zivilcourage 2020 geht an die bundesweite Initiative „Omas gegen rechts“. Mit der Auszeichnung werde neben dem Engagement älterer Menschen für Demokratie und Menschenrechte auch der Mut der Aktivisten gewürdigt, teilte der Zentralrat der Juden in Deutschland am Mittwoch in Berlin mit. Wegen der Corona-Pandemie findet die Preisverleihung erst im Frühsommer statt.
Die zivilgesellschaftliche und überparteiliche Initiative „Omas gegen rechts“ wurde 2018 in Deutschland nach dem Vorbild der gleichnamigen österreichischen Gruppierung gegründet. Sie besteht aus rund hundert Regionalgruppen und beteiligt sich an Demonstrationen gegen Antisemitismus und Rassismus sowie für Toleranz und Menschenwürde.
„Die ‚Omas gegen rechts‘ bringen ihre Lebenserfahrung und ihre Zeit ein, um sich für unsere Demokratie zu engagieren“, erklärte Zentralratspräsident Josef Schuster. „Sie setzen laut und deutlich ein Zeichen gegen den wachsenden Antisemitismus und Rassismus sowie gegen Frauenfeindlichkeit.“ Die Initiative lasse sich auch durch regelmäßige Anfeindungen nicht einschüchtern. „Ihr Engagement ist vorbildlich und sollte in unserem Land stärker gewürdigt werden als bislang.“
Der Zentralrat der Juden vergibt den Paul-Spiegel-Preis für Zivilcourage seit 2009. Die Auszeichnung ist nach dem früheren Zentralratspräsidenten Paul Spiegel benannt und erinnert an und dessen Engagement gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus sowie für eine starke Bürgergesellschaft. Der Preis ist mit 5000 Euro dotiert.