IW: Corona-Beschränkungen im November kosten rund 600.000 Jobs

Symbolbild: Rezeption eines Hotels
Symbolbild: Rezeption eines Hotels

Die ab Montag geltenden neuen Corona-Maßnahmen werden nach Berechnungen des Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) in Köln dramatische Folgen für Wirtschaft und Arbeitsplätze haben. „Der Lockdown light bis Ende November, den wir jetzt haben, wird das BIP voraussichtlich um einen Prozentpunkt senken“, sagte IW-Direktor Michael Hüther der „Bild am Sonntag“.

Demnach würden dieses Jahr dadurch rund 591.000 Menschen ihren Job verlieren. Im nächsten Jahr sind es laut Hüther noch einmal 15.000 Menschen – „vorausgesetzt, der Lockdown geht wie angekündigt zu Ende.“

Dauerten die Beschränkungen länger, könne das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um zwei Prozentpunkte sinken, sagte Hüther. „Dann können wir für nächstes Jahr mit 180.000 zusätzlichen Arbeitslosen rechnen.“ Zudem verursache das wiederholte Ab- und Anschalten weiter Teile einer Volkswirtschaft strukturelle Schäden. „Die daraus folgenden Verluste müssten hinzuaddiert werden.“

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) sieht durch die Maßnahmen im November Kosten von 19,3 Milliarden Euro auf die Wirtschaft zurollen, wie die „Welt am Sonntag“ berichtete. Demnach würden mit Einbußen von 5,8 Milliarden Euro Gastronomie und Hotels am härtesten getroffen. 

Für die Bereiche Sport, Kultur und Unterhaltung schätzten die Forscher die Einbußen auf 2,1 Milliarden Euro, wie die Zeitung weiter berichtete. Den Handel kosteten die Einschränkungen 1,3 Milliarden Euro, für die deutsche Industrie seien es 5,2 Milliarden Euro. Ein Großteil der übrigen Summe entfalle auf Unternehmensdienstleister, Logistikunternehmen und Kinobetreiber.

Am Montag treten in Deutschland zahlreiche neue Einschränkungen in Kraft, mit denen die zuletzt rasant steigenden Corona-Neuinfektionen wieder gesenkt werden sollen. Unter anderem gelten strengere Kontaktbeschränkungen. Viele Betriebe und Einrichtungen wie Theater, Museen, Fitnessstudios und Bars müssen schließen. Restaurants dürfen Speisen nur zum Mitnehmen anbieten oder liefern.

In der Bevölkerung stoßen die Maßnahmen verbreitet auf Zustimmung. Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes Kantar für die „Bild am Sonntag“ halten 59 Prozent die von der Regierung beschlossenen Maßnahmen für genau richtig. 28 Prozent finden sie überzogen, zwölf Prozent wünschen sich noch striktere Regeln, ein Prozent antwortete mit „weiß nicht“.

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