IW: Wochenlanger Streit um das Wahlergebnis in den USA droht

US-Capitol/Kongress, USA - Bild: photovs via Twenty20
US-Capitol/Kongress, USA - Bild: photovs via Twenty20

In den USA droht laut Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln ein wochenlanger Streit um das Wahlergebnis. Eine länger andauernde Unsicherheit oder Auseinandersetzungen über die Legitimität der Wahl würde ein Führungsvakuum in den USA schaffen, das für die US- und die Weltwirtschaft kritische Folgen hätte, erklärte das IW am Mittwoch. Die Weltwirtschaft sei durch die Corona-Pandemie bereits schwer angeschlagen. „Vom wirtschaftlichen Zentrum USA und dessen Führungskraft muss Stabilität ausgehen, nicht weitere Unsicherheit. Eine schnelle Klärung der Wahlergebnisse ist wichtig – nicht nur für die USA.“

Die Entfremdung zwischen den USA und Europa, die von der US-Regierung unter Präsident Donald Trump mit ihrer konfrontativen Politik gegenüber den Verbündeten ausgegangen sei, könne sich mit dem knappen Wahlergebnis noch verstärken, fürchtet das IW. Rund die Hälfte der US-Wähler wünsche sich eine Fortsetzung des Kurses der vergangenen vier Jahre. „Eine klare Kurskorrektur sieht anders aus“, so das Institut. 

Das Ergebnis – egal, wie es am Ende aussieht – mache die Wahl von Donald Trump 2016 nicht ungeschehen und bringe die Zeit vor 2016 nicht zurück. „Sowohl wirtschaftlich als auch politisch kann sich Europa kaum auf dauerhaft stabile transatlantische Beziehungen verlassen“, lautet das Fazit des Instituts. „Selbst wenn Biden jetzt gewinnt und fortan enger mit Europa kooperiert: Die multilaterale Politik der USA stünde auf wackeligen Beinen und könnte mit dem nächsten Regierungswechsel leicht rückgängig gemacht werden.“

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