Johnson ernennt neuen Stabschef nach Abgang von Spitzenberater Cummings

Boris Johnson - Bild: Andrew Parsons / No 10 Downing Street
Boris Johnson - Bild: Andrew Parsons / No 10 Downing Street

Großbritanniens Premierminister Boris Johnson hat einen neuen Stabschef ernannt, nachdem sein umstrittener Spitzenberater Dominic Cummings zurückgetreten ist. Dan Rosenfield, ein ehemaliger Mitarbeiter im Finanzministerium, soll ab Januar den Posten formell übernehmen, wie Downing Street am Donnerstag mitteilte. Dem eher unbekannten Rosenfield fällt der Posten in der Regierung zu einem Zeitpunkt zu, zu dem Großbritannien nach dem Brexit mit der EU über die künftigen Handelsbeziehungen streitet. 

Rosenfield war seit 2016 globaler Leiter für Firmenkunden bei Hakluyt, einem in London ansässigen strategischen Beratungsunternehmen, das von ehemaligen Mitarbeitern des britischen Auslandsgeheimdienstes MI6 gegründet wurde. Zuvor war Rosenfield geschäftsführender Direktor bei der Bank of America, nachdem er elf Jahre lang im britischen Finanzministerium tätig gewesen war, davon vier Jahre als oberster Berater zweier Finanzminister. Er ist außerdem Vorsitzender der World Jewish Relief, der führenden Wohltätigkeitsorganisation der jüdischen Gemeinde Großbritanniens. 

Johnsons Chefberater und De-Facto-Stabschef Cummings, ein Brexit-Hardliner, hatte Mitte November nach einem Machtkampf im Spitzenteam des Premierministers sein Amt aufgegeben. Dass Johnson nun den eher unauffälligen Rosenfield zum Stabschef ernennt, sehen Experten als Zeichen für einen künftig kompromissbereiteren Stil in Downing Street.  

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