Junge Union bestätigt Vorsitzenden Kuban mit großer Mehrheit im Amt

Tilman Kuban - Bild: Junge Union
Tilman Kuban - Bild: Junge Union

Die Junge Union hat ihren Vorsitzenden Tilman Kuban für weitere zwei Jahre im Amt bestätigt. Beim digitalen Deutschlandtag der Nachwuchsorganisation von CDU und CSU erhielt der 33-Jährige am Sonntag 83,8 Prozent der Stimmen. Kuban wertete das Ergebnis als Zeichen der Geschlossenheit in der Jungen Union, deren Vorsitzender er seit März 2019 ist. Die Reden bei dem Treffen waren geprägt von Angriffen vor allem auf die Grünen.

Neben Kuban wurde der gesamte JU-Bundesvorstand neu gewählt. Dem 22-köpfigen Gremium gehören nun neun Frauen an – damit stieg der Frauenanteil von 23 auf 41 Prozent. CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer hatte die JU zuvor in ihrer Rede ausdrücklich aufgefordert, mehr Frauen in Führungspositionen zu bringen: „Es heißt schließlich Junge Union und nicht Jungenunion“, sagte sie.

In seiner Bewerbungsrede warnte Kuban vor einer rot-rot-grünen Koalition nach der Bundestagswahl im kommenden Jahr. Sollten Grüne, SPD und Linke dann eine eigene Mehrheit haben, „werden sie zugreifen und sich ihren Traum vom linken Disneyland erfüllen“, sagte Kuban.

Diese drei Parteien wollten „ein anderes Deutschland und ein anderes Europa“, sagte Kuban. Viele bei den Grünen versuchten derzeit, „moderat zu wirken“. „Das kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass diese Grünen ein gestörtes Verhältnis zum Rechtsstaat haben.“

Als Beispiel nannte er die Unterstützung von Grünen für „Hausbesetzer in Berlin“ und für die Protestaktionen gegen den Bau der Autobahn 49 in Hessen. Die Grünen müssten sich entscheiden, ob sie an der Seite solcher Kräfte stünden oder aber ob sie eine bürgerliche Kraft sein wollten, sagte Kuban. 

Ähnlich hatte sich zuvor auch CDU-Chefin Kramp-Karrenbauer auf dem JU-Treffen geäußert. Sie forderte die Grünen auf, sich eindeutig von „radikalen“ Kräften abzugrenzen. In ihrer Rede bei dem digitalen Treffen zog Kramp-Karrenbauer den Anspruch der Grünen in Zweifel, eine bürgerliche Partei zu sein. 

„Bürgerlich wird man dadurch, dass man keine Baumstämme auf Polizisten wirft“, sagte die CDU-Chefin mit Blick auf die Proteste gegen den Bau der Autobahn 49. Wer sich „von diesen Leuten nicht eindeutig“ trenne, „der ist nicht bürgerlich“. Für das kommende Jahr sagte Kramp-Karrenbauer einen „beinharten Wahlkampf“ voraus. 

Die Union müsse nun Angebote an die Wähler machen etwa beim Thema Klimaschutz und durch eine breitere personelle Aufstellung – mit mehr jüngeren Menschen, mehr Frauen und mehr Menschen mit Migrationsgeschichte, mahnte sie. Die Aufgabe für die Union sei, „uns breiter aufzustellen und breiter zu repräsentieren – auch in der Jungen Union“.

Wegen der Corona-Krise hielt die Junge Union ihren jährlichen Deutschlandtag und die Vorstandswahlen digital ab. Damit habe die JU „Pionierarbeit“ geleistet, sagte Kuban.

Der CDU-Vorsitzkandidat Friedrich Merz gratulierte der JU dazu: „Heute zeigt die Junge Union ein weiteres Mal, dass sie digitaler Vorreiter ist und auch für die CDU Maßstäbe setzt“, schrieb er auf Twitter. Merz hatte sich im Herbst bei einer nicht bindenden Mitgliederbefragung bei der Jungen Union als Favorit für den CDU-Parteivorsitz durchgesetzt.

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