Kaboré will Land künftig „durch ständigen Dialog“ mit Opposition verbessern

Archivbild: Roch Marc Christian Kaboré - Bild: Koch / MSC, CC BY 3.0 DE, via Wikimedia Commons
Archivbild: Roch Marc Christian Kaboré - Bild: Koch / MSC, CC BY 3.0 DE, via Wikimedia Commons

Trotz massiver Kritik an seiner Amtsführung wegen der dschihadistischen Gewalt im Land hat Staatschef Roch Marc Christian Kaboré die Präsidentschaftswahl im westafrikanischen Burkina Faso gewonnen. Der 63-Jährige wurde nach Angaben der Wahlkommission vom Donnerstag im ersten Wahlgang mit rund 57,9 Prozent wiedergewählt. In einer ersten Reaktion versprach Kaboré, er wolle nun „durch ständige Konsultationen, durch Dialog“ zusammen mit der Opposition das Land verbessern.

Kurz nach der Verkündung der offiziellen Ergebnisse sagte Kaboré, er werde alle seine Kräfte einsetzen, um „Frieden und Entwicklung“ ins Land zu bringen. „Bei einer Wahl gibt es einen Gewinner und Menschen, die verlieren. Aber das sollte uns nicht von der Tatsache ablenken, dass wir alle Burkinabe sind, die zusammen ein besseres Burkina Faso schaffen wollen“, sagte er.

Kaborés erster Wahlerfolg im Jahr 2015 hatte große Hoffnungen bei den 20,3 Millionen Menschen im Land geweckt. Doch Burkina Faso, das als eines der ärmsten Länder der Welt gilt, wird seit fünf Jahren durch Angriffe dschihadistischer Milizen erschüttert. Sie kontrollieren auch große Teile das Land. Die Milizen töteten in den vergangenen fünf Jahren mindestens 1200 Menschen bei Anschlägen und zwangen etwa eine Million Menschen zur Flucht.

Auch zwischen ethnischen Gruppen kam es immer wieder zu gewaltsamen Konflikten. Menschenrechtler werfen regierungsnahen Milizen und der Armee zudem Massaker an der Volksgruppe der Fulani vor.

Trotz der anhaltenden Gewalt galt Kaboré bei der Wahl als Favorit. Die Opposition hatte erklärt, die Wahl sei „von Betrug begleitet“ gewesen, so dass sie die Ergebnisse wegen der „Unregelmäßigkeiten“ nicht anerkennen werde. Sie beklagte, dass Wahllokale nicht oder zu spät eröffnet hätten. Doch legte sie keine Beweise vor.

Die Wahlkommission teilte nun mit, dass statt der knapp 6,5 Millionen Menschen, die wahlberechtigt waren, nur 5,9 Millionen Wähler ihre Stimme abgeben konnten. 1300 Wahllokale konnten offiziellen Angaben zufolge wegen der angespannten Sicherheitslage aufgrund der dschihadistischen Bedrohung nicht öffnen; 800 weitere Lokale blieben am Wahltag geschlossen. 

Trotz aller Probleme im Land lag Amtsinhaber Kaboré bei der Wahl weit vor seinen Herausforderern Eddie Komboïgo von der Partei des ehemaligen Präsidenten Blaise Compaoré (15 Prozent) und dem bisherigen Oppositionsführer Zéphirin Diabré (12 Prozent). Das Ergebnis muss nun vom Verfassungsrat offiziell bestätigt werden.

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