Karliczek: Eine Corona-Impfpflicht ist nicht vorgesehen

Symbolbild: Spritze mit medizinischem Stoff/Impfung
Symbolbild: Spritze mit medizinischem Stoff/Impfung

Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) hat angesichts der steigenden Hoffnung auf einen baldigen Corona-Impfstoff klargestellt, dass es keine Impfpflicht geben soll. Eine solche Pflicht sei nicht vorgesehen, sagte Karliczek der „Augsburger Allgemeinen“ vom Mittwoch. Mit Blick auf mögliche Bedenken in der Bevölkerung hob sie hervor, dass die kontinuierliche Information und Aufklärung der Bevölkerung zur Wirksamkeit der Impfung und ihrer Risiken wichtig sei. 

„Wenn positive Ergebnisse zur Sicherheit und Wirksamkeit von Impfstoffen vorliegen, sollten diese auch bekannt gemacht werden“, sagte Karliczek. Dies solle den Menschen dabei helfen, „eine selbstbestimmte Impfentscheidung zu treffen“. 

Die Forschungsministerin wertete die positiven Daten zur Wirksamkeit eines potenziellen Corona-Impfstoffs der Pharmafirmen Biontech und Pfizer als  ermutigend. Diese ersten Ergebnisse machten Hoffnung und bestätigten sich hoffentlich auch in den noch folgenden Analysen zur Wirksamkeit und Sicherheit des Impfstoffs. „Ein Antrag auf Zulassung noch in diesem Jahr wäre ein enormer Erfolg“, sagte die CDU-Politikerin.

Sie machte zugleich deutlich, dass die Bundesregierung bei ihrer Prognose bleibe, dass erst im kommenden Sommer flächendeckend Impfstoffe zur Verfügung stehen werden. „Wenngleich die Daten von Biontech und Pfizer ermutigend sind, handelt es sich hierbei um Zwischenergebnisse, welche sich in weiteren Analysen und durch die Auswertung größerer Probandenzahlen noch bestätigen müssen“, sagte Karliczek. 

Auch der SPD-Gesundheitsexperte Karl-Lauterbach hält eine verpflichtende Impfung gegen das Coronavirus nicht für notwendig. „Wir brauchen gar keine Impfpflicht für Covid-19“, sagte Lauterbach der „Rhein-Neckar-Zeitung“. Die Zahl derjenigen, die sich impfen lassen wollen, sei sehr hoch. 

Lauterbach nannte die Testergebnisse der Pharmafirmen eine „sehr positive Nachricht“. Bleibe es bei 90 Prozent Wirksamkeit, „wäre das eine Wende im Kampf gegen Covid-19“. Der SPD-Politiker mahnte zugleich mit Blick auf die derzeit strengen Corona-Regeln, die Perspektive auf einen Impfstoff dürfe nicht dazu verleiten, „weniger vorsichtig zu sein“. Wenn die Erwartung eines Impfstoffes zu mangelnder Vorsicht führe, drohe in den nächsten Wochen eine deutliche Überlastung des Gesundheitswesens.

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