Die Kirchen in Deutschland rechnen einem Medienbericht zufolge wegen der Corona-Pandemie mit einem Steuerverlust von mehr als einer Milliarde Euro in diesem Jahr. Laut einem Bericht der „Welt am Sonntag“ gehen sowohl die Evangelische als auch die Katholische Kirche von einem Steuereinbruch um mindestens acht Prozent aus. Dies wäre ein doppelt so starker Einbruch wie in der Finanzkrise 2009.
Damals sanken die Steuereinnahmen der Kirchen um vier Prozent. Die Kirchen kämen demnach in diesem Jahr zusammen noch auf Kirchensteuereinnahmen in Höhe von maximal 11,69 Milliarden Euro, nach 12,71 Milliarden Euro im Vorjahr. Im Jahr 2019 entfielen dem Bericht zufolge 6,76 Milliarden Euro auf die Katholische Kirche und 5,95 Milliarden Euro auf die Evangelische Kirche.
Die Evangelische Kirche rechnet dem Bericht zufolge mit einem Rückgang der Kirchensteuereinnahmen in Höhe von acht bis elf Prozent, die katholischen Bistümer erwarten Einbußen zwischen vier und 13 Prozent.
Kirchensteuer zahlen nur Kirchenmitglieder, die auch lohn- und einkommensteuerpflichtig sind – das entspricht rund einem Drittel der Gläubigen. Die Steuer beträgt in der Regel acht bis neun Prozent der Lohn- und Einkommensteuer. In der Corona-Krise könnten die Steuereinnahmen durch Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit sinken.