Komiker Karl Dall gestorben

Karl Dall - Bild: Manfred Werner (Tsui), CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
Karl Dall - Bild: Manfred Werner (Tsui), CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

Der deutsche Komiker und Entertainer Karl Dall ist tot. Er sei am Montag „friedlich eingeschlafen“, teilte seine Familie mit. Nach seinem Schlaganfall am 11. November kam Dall demnach nicht wieder zu Bewusstsein. Der Entertainer wurde 79 Jahre alt. Er hatte zuletzt für die ARD-Serie „Rote Rosen“ vor der Kamera gestanden. 

Die Ärzte hatten laut der Familie zuletzt „alle technologischen und intensivmedizinischen Maßnahmen“ eingesetzt – ohne Erfolg. In einer Mitteilung schrieb die Familie, der Verstorbene sei „nicht nur ein beliebter Komiker und Entertainer, sondern vor allem ein außergewöhnlich liebenswerter und netter Mensch“ gewesen. Die Familie und seine Freunde würden ihn sehr vermissen, erklärten Ehefrau, Tochter und Enkelin gemeinsam. 

Bereits am Montagabend würdige Dalls Komiker-Kollege Oliver Kalkofe den Verstorbenen. Dall sei „Gott des kauzigen Kalauers“ und des „lässigen Trash-Humors“ gewesen, schrieb Kalkofe im Kurzbotschaftendienst Twitter. Er bezeichnete Dall als „absolutes Unikat“ und fügte hinzu: „So was wie ihn wird’s nie wieder geben.“ 

Der am 1. Februar 1941 geborene Ostfriese fiel bereits in der Schule als Klassenclown auf, der gern Streiche ausheckte. Er habe einfach „schon früh Humor entwickeln“ müssen, sagte Dall einmal in einem Interview: Die Mitschüler hätten ihn wegen seines als Folge einer angeborenen Lidmuskelschwäche hängenden Auges oft gehänselt.

Dall verließ die Schule ohne Abschluss und zog nach Berlin. Dort jobbte er unter anderem als Komparse („Winnetou 1“), Kleindarsteller und Kulissenschieber – und er lernte den Liedermacher Ingo Insterburg kennen. In Kellertheatern und Kneipen begann die Bühnenkarriere des Blödel-Quartetts Insterburg & Co („Ich liebte ein Mädchen“) und wurde bald zum Fernseherfolg.

Als sich die Gruppe 1979 auflöste, startete Karl Dall seine erste Tournee als Solokünstler. Fernsehauftritte wie seine Telefonstreiche in der ARD-Samstagabendshow „Verstehen Sie Spaß?“ machten ihn noch bekannter, auch in einigen Kinofilmen („Sunshine Reggae auf Ibiza“) war er zu sehen. Mitte der 1980er Jahre ging das Privatfernsehen auf Sendung, und mit ihm Karl Dall als Talkmaster. 

In der jüngeren Zeit war es ruhig geworden um Dall, doch damit sollte eigentlich Schluss sein. In der ARD-Serie „Rote Rosen“ sollte er als Altrocker „Richie Sky“ im nächsten Jahr zu sehen sein. Die Dreharbeiten in Lüneburg hatten bereits begonnen, als er seinen Schlaganfall erlitt.

Dall hatte seinen Lebensmittelpunkt in Hamburg. Mit seiner Frau Barbara war er fast ein halbes Jahrhundert verheiratet. Die Familie bat mit der Todesnachricht darum, dass ihre Privatsphäre respektiert werde – für die Familie sei dies eine schwere Zeit.

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