Kretschmann warnt vor Euphorie wegen Corona-Impfstoffen

Symbolbild: Impfung
Symbolbild: Impfung

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat davor gewarnt, angesichts der Hoffnung auf Corona-Impfstoffe in Euphorie zu verfallen. Zwar läuteten die erfolgreich getesteten Impfstoffe das Ende der Pandemie ein, sagte Kretschmann am Donnerstag im Stuttgarter Landtag. Vorerst müssten sich die Menschen aber weiter an die beschlossenen Einschränkungen halten.

„Sonst verhalten wir uns wie ein Fallschirmspringer, der aus Vorfreude vor der Landung seinen Fallschirm abwirft“, sagte Kretschmann. Mit Zahlen weit über 50 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner in sieben Tagen bewege sich Baden-Württemberg praktisch flächendeckend auf Alarmstufe rot.

Kretschmann verteidigte die verschärften Maßnahmen gegen die Pandemie im Landtag gegen Kritik der Opposition. Das Offenhalten der Schulen sei eine politische Entscheidung gewesen, die „entgegen der Infektionslage“ richtig sei. „Wir alle waren uns einig, dass Kitas und Schulen höchste Priorität haben“, sagte Kretschmann über die Verhandlungen von Bund und Ländern am Mittwoch.

FDP-Landtagsfraktionschef Hans-Ulrich Rülke kritisierte, die Landesregierung habe es versäumt, sich im Sommer auf eine zweite Infektionswelle vorzubereiten. Auch die Novemberhilfen seien kein Erfolg gewesen, sondern „ein Schuss in den Ofen“. Die Politik habe „mit der Schrotflinte“ auf Hotels und Gaststätten geschossen, aber damit die Infektionswelle damit nicht gebrochen.

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