Lambrecht unterstützt versteckte App für von Gewalt bedrohte Frauen

Symbolbild: Gewalt
Symbolbild: Gewalt

Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) unterstützt die Entwicklung einer versteckten App für Frauen, die von häuslicher Gewalt bedroht sind. Ihr Haus wird das Projekt vom kommenden Jahr an bis 2023 mit insgesamt 1,7 Millionen Euro fördern, wie es in einer Mitteilung des Ministeriums vom Freitag hieß. Eine entsprechende Ermächtigung sehe der neue Bundeshaushalt vor. 

Die „Inkognito App“ soll auf dem Smartphone nicht ohne weiteres erkennbar sein und einen lautlosen Notruf in akuten Gefahrensituationen ermöglichen. Betroffene Frauen können ein verstecktes Gewalttagebuch führen und Verletzungen in einem gesicherten Protokoll gerichtsfest dokumentieren. Ebenso soll die App einen Wegweiser sowie soziale, juristische und psychologische Informationen bieten. Erstes Testgebiet soll die Region Hannover sein. Die Idee zu der App war im Zuge des Hackathons der Bundesregierung für besonders förderwürdige Projekte ausgewählt worden.

„Für viele Frauen kann das eigene Zuhause ein Ort des Schreckens sein“, erklärte Lambrecht. „Vielen fällt es sehr schwer, Alarm zu schlagen und Hilfe zu suchen, um sich und oft auch die eigenen Kinder zu schützen.“ Die Corona-Zeit habe die Lage womöglich noch verschärft, weil sich das Leben in die eigenen vier Wände verlagert hat. Gewalttaten würden oft aus Scham oder Angst nicht angezeigt, deshalb solle nun die Entwicklung einer versteckten Smartphone-App gefördert werden. 

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