CDU-Vorsitzkandidat Armin Laschet schließt aus, zugunsten des im Team mit ihm antretenden Bundesgesundheitsminister Jens Spahn auf seine Bewerbung für den Spitzenposten zu verzichten. „Der Landesverband Nordrhein-Westfalen hat mich vorgeschlagen aus guten Gründen. Das bleibt auch so. Und so sieht es auch Jens Spahn“, sagte der nordrhein-westfälische Ministerpräsident in einer WDR-Sendung, die am Donnerstagabend ausgestrahlt werden soll.
Laschet tritt in einem Team mit Spahn an, wobei der Ministerpräsident die Nummer eins ist. Wegen der besseren Beliebtheitswerte von Spahn wurde immer wieder spekuliert, dass die beiden die Rollen tauschen könnten.
Laschet bekräftigte in der WDR-Produktion „Konfrontation – Markus Feldenkirchen trifft Armin Laschet“ auch seinen Anspruch auf die Kanzlerschaft. Auf die Frage des „Spiegel“-Journalisten Feldenkirchen, ob er eigentlich gerne Bundeskanzler wäre, antwortete Laschet nach Angaben des Senders mit klarem Ja.
„Es ist ein extrem verantwortungsvolles Amt“, sagte er weiter. „Ein Amt, was auch das Leben noch einmal komplett verändern wird. Aber wenn man in der Politik etwas bewegen will, dann ist es natürlich das Amt, wo man mit entscheiden kann, wie Deutschland sich in den nächsten Jahren entwickelt.“
Er habe die Sorge, „dass nach der Pandemie das Land vor einer tiefen Spaltung liegen kann“, führte Laschet aus. Bereits jetzt sei „die Aggression in der Gesellschaft“ spürbar. „Es wird die große Aufgabe sein, nach der Kanzlerschaft von Angela Merkel unser Land zusammen zu halten, die auseinander driftenden Gruppen zusammen zu halten und Deutschland so stabil zu halten, dass es in Europa noch ein stabiler Ort sein kann. Also diese Kombination, die ist es, die die nächste Kanzlerschaft so anspruchsvoll macht.“
Neben Laschet bewerben sich auch Ex-Unionsfraktionschef Friedrich Merz und der Außenpolitiker Norbert Röttgen um den CDU-Vorsitz. Die Entscheidung soll auf einem Parteitag im Januar fallen; voraussichtlich wird anschließend noch eine Briefwahl abgehalten.